LiMux: Billiger und robuster als Windows

Vier bis fünf Millionen Euro hat München durch den Wechsel von Windows auf Linux gespart. Das geht aus aktuellen Zahlen des Rathauses hervor, die auf eine Anfrage der CSU-Stadtratsfraktion veröffentlicht wurden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 814 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Trotz der Verlängerung des LiMux-Projekts bis Ende 2013 und eines um 50 Prozent erhöhten Etats ist die Linux-Umstellung für die Stadt München noch immer rund ein Viertel billiger als eine vergleichbare Windows-Installation. Dies geht aus der Antwort von Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) auf eine Anfrage der CSU-Stadtratsfraktion hervor.

"Die aktuellen haushaltswirksamen Kosten für das LiMux-Projekt betragen 11,7 Millionen Euro", antwortete Ude in der Rathaus-Umschau Nr. 54 auf die Frage der CSU-Fraktion, wie hoch die bisherigen Kosten für die Einführung von LiMux seien. Hätte man stattdessen die 2005 bestehende Windows-Infrastruktur weiterbetrieben, wären dafür 11,8 Millionen Euro ausgegeben worden, rechnet Ude vor – da die Zahl der Rechner jedoch deutlich gestiegen sei, hätten weitere 1,65 Millionen Euro für Software ausgegeben werden müssen. Zudem seien weitere 2,08 Millionen Euro zu berücksichtigen, die für Optimierungen und Erweiterungen im Rahmen des LiMux-Projekts aufgewendet wurden.

Blick auf die bayerische Hauptstadt

(Bild: Michael Nagy, Presseamt München)

Insgesamt hätte ein dem aktuellen Stand des LiMux-Projekts ebenbürtiger Ausbau der IT auf Basis von Windows und Microsoft Office Kosten von mindestens 15,52 Millionen Euro verursacht. Nicht einberechnet sind dabei die Lizenzkosten für notwendige Software-Updates, die bei einer Microsoft-Infrastruktur etwa alle drei bis vier Jahre anfielen, bei LiMux jedoch kostenlos seien. Allein die Lizenzkosten für ein aktuelles Windows und Microsoft Office für die PCs der Stadt verschlängen rund 2,8 Millionen Euro.

Auch nach der Zahl der von den Mitarbeitern gemeldeten Mängel fragte die CSU-Fraktion. Hier konnte Ude keine belastbaren Zahlen vorlegen, da die Fehlermeldungen nicht so erfasst würden, dass sie sich statistisch auswerten lassen. Außerdem sei in der Umstellungsphase die Zahl der gemeldeten Fehler typischerweise höher als im Regelbetrieb, sodass eine fundierte Beurteilung frühestens in zwei bis drei Jahren möglich sein soll.

Nach Auskunft einzelner Administratoren sei es aber bereits jetzt so, dass bei LiMux-Arbeitsplätzen weniger Störungen pro Monat gemeldet würden als vor der Umstellung, als noch Windows NT eingesetzt wurde. Zudem sei die Zahl der Störungsmeldungen von anfänglich maximal 70 auf inzwischen maximal 46 pro Monat zurückgegangen – obwohl inzwischen fünfmal mehr LiMux-Clients installiert wurden. Bis Ende des Jahres sollen auch die letzten rund 2500 der insgesamt 12.000 PCs in der Münchner Stadtverwaltung auf LiMux umgestellt werden. (mid)