Google im Visier der australischen Verbraucherschützer

Google sei mit dafür verantwortlich, wenn Internetnutzern bei Suchanfragen irreführende Werbelinks eingeblendet werden, begründet die australische Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde ACCC ihre Klage gegen den Suchmaschinenbetreiber.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die australische Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde ACCC (Australian Competition and Consumer Commission) klagt gegen den Suchmaschinenbetreiber Google wegen angeblicher Verstöße gegen Bestimmungen der australischen Handelsgesetzgebung. Google sei mit dafür verantwortlich, wenn Internetnutzern bei Suchanfragen irreführende Werbelinks eingeblendet werden, teilte die ACCC am heutigen Donnerstag mit. Die Behörde beruft sich dabei auf den Trade Practices Act 1974.

Konkret geht es um den Streit zweier australischer Autohäuser mit dem Betreiber einer Internet-Handelsplattform, auf der unter anderem Fahrzeuge zum An- und Verkauf angeboten werden. ACCC-Angaben zufolge bekamen Google-Nutzer im Jahr 2005 bei der Eingabe der Suchbegriffe "Kloster Ford" und "Charlestown Toyota" Werbelinks angezeigt, die den Anschein erweckten, sie führten zu den entsprechenden Firmen-Webpages. Tatsächlich wurden die Nutzer aber auf die Seiten des Internet-Anzeigenblatts Trading Post geleitet.

Dieses "irreführende und täuschende Verhalten" verstoße gegen die Paragraphen 52 ("Misleading or deceptive conduct") und 53 [d] ("False or misleading representations") des Trade Practices Act, heißt es in einer ACCC-Mitteilung. Google sei zur Verantwortung zu ziehen, weil das Unternehmen es zugelassen habe, dass die irreführenden Werbelinks veröffentlicht wurden. Auch habe Google es versäumt, Paid-Search-Ergebnisse so zu kennzeichnen, dass sie deutlich von Organic-Search-Ergebnissen unterschieden werden können.

Google Australia ging nach der Klage-Ankündigung in die Offensive: "Wir werden uns mit allen Mitteln gegen die aus unserer Sicht haltlosen Vorwürfe wehren", erklärte Unternehmenssprecher Rob Shilkin. Das Vorgehen der ACCC sei ein "Angriff auf alle Suchmaschinenbetreiber". In den USA ist derzeit eine Klage des US-Unternehmens American Blinds & Wallpaper gegen das Adwords-Programm des Konzerns anhängig, weil Internetnutzer bei der Eingabe von geschützten Schlüsselbegriffen wie "American Blind Factory" oder "Decorate Today" auf Seiten von Mitbewerbern gelenkt wurden. (pmz)