Die Macht der Fotografie

Eine gemeinsame Ausstellung im Frankfurter Kunstverein und im Museum für Moderne Kunst zeigt internationale Gegenwartsfotografie und fragt: Welche Macht haben öffentliche Bilder?

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Peter Piller zeigt die Stereotypen der Regionalpresse.

(Bild: Peter Piller Stop, 2001-2011 Stop, 2001-2011 Stop, 2001-2011 )

Mit der gemeinsamen Ausstellung "Making Historie" wollen in Frankfurt der Kunstverein und das Museum für Moderne Kunst (MMK) einen aktuellen Blick auf die internationale Gegenwartsfotografie werfen. Sie ist zugleich die Hauptausstellung des Fotografie-Projekts "Ray 2012", wie die Initiatoren am Donnerstag in Frankfurt mitteilten. Das vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain mit knapp einer Million Euro finanzierte Projekt umfasst Ausstellungen und Vorträge.

Zentrales Thema ist die Frage nach der Macht der öffentlichen Bilder. Antworten sollen die Arbeiten von 38 Künstlern aus zwölf Ländern geben. 13 Werke werden erstmals überhaupt in Deutschland gezeigt. Der Teil der Ausstellung im Frankfurter Kunstverein setzt sich besonders mit Medienbildern auseinander. Zu sehen ist hier unter anderem die Kunst von Peter Piller, der sich mit bildnerischen Stereotypen der Regionalpresse auseinandersetzt.

Model Naomi Campbell als zeitgenössische Venus.

(Bild: David LaChapelle)

Auch die Großbilder von Luc Delahaye und Simon Norfolk sind ausgestellt. Celebrity-Fotograf David LaChapelle zeigt außerdem die zu einem zeitgenössischen Historienbild umgedeutete mythologische Darstellung der Götter Mars und Venus im Bild "The Rape of Africa".

Aus dem Foto in die Realität: Gustav Metzger will so dem Betrachter die dreidimensionale Präsenz von Pressebildern bewusst machen.

(Bild: Gustav Mezger, Kill the cars)

Im Ausstellungsteil des MMK sollen Besucher die Rekonstruktion von Geschichte durch fotografische Bilder erleben können. Hier werden unter anderem die "Historic Photographs" von Gustav Metzger gezeigt – vergrößerte Pressefotos, aus denen einzele Elemente wie beispielsweise Autos in den Ausstellungsraum verlagert werden. Stilisierungen und Zerrbilder in Werbe-, Glamour- oder Paparazzifotografie thematisiert der Ausstellungsteil im MKK Zollamt. Hier sind untere anderem die Werke von Oliviero Toscani, Armin Linke oder Hank Willis Thomas zu sehen.

"Making Historie" läuft vom 20. April bis zum 8. Juli 2012, der reguläre Eintritt beträgt acht Euro.

(ssi)