Erste Testversion der Linux-Distribution Fedora 8 freigegeben

Die erste Testversion für Alpha-Tester enthält bereits Vorabversionen von Linux 2.6.23 sowie GNOME 2.20 und zahlreiche neue Features; ob oder wie es KDE4 in die Distribution schafft, ist noch ungewiss.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Das Fedora-Projekt hat fünf Tage später als ursprünglich vorgesehen die erste von drei geplanten Testversion der Linux-Distribution Fedora 8 als Live- oder Installation-Medien für i386, x86_64 und PPC zum Download freigegeben. Die Version richtet sich explizit an Alpha-Tester; in drei Wochen ist der Feature-Freeze geplant, bevor am 6. September die zweite Testversion veröffentlicht werden soll. Ihr folgt mit vier Wochen Abstand eine dritte. Die finale Version will das Projekt nach derzeitiger Planung am 8. November veröffentlichen – bereits einige Wochen vorher erscheinen nach den derzeitigen Plänen OpenSuse 10.3 oder Ubuntu 7.10.

Viele der in Fedora enthaltene Software-Pakete wurden seit der Veröffentlichung von Fedora 7 Ende Mai aktualisiert. Als Kernel nutzt die Testversion derzeit eine Vorabversion von Linux 2.6.23 – Fedora 8 soll später die finale Version dieses Kernels mitbringen. GNOME liegt in Version 2.19.6 bei; später soll die Mitte September erwartete Version 2.20 mit GTK 2.12 enthalten sein. KDE 4 steht ebenfalls auf der Feature-Liste von Fedora 8 – diese Version des Unix/Linux-Desktops fehlt aber noch. Ob oder wie die Entwickler diesen Plan umsetzen, muss sich noch zeigen, nachdem das KDE-Projekt vor einigen Wochen den Veröffentlichungstermin von KDE4 auf den Termin für den "Final Freeze" von Fedora 8 verschob; Anfang August erschien gerade erst die erste Beta von KDE4.

Das Fedora-Wiki listet noch 21 größere, für die nächste Fedora-Version vorgesehene Features. Dazu zählen der GNOME Online-Desktop, der Schwenk auf das Nodoka Desktop-Theme oder verschiedene Verbesserungen für den Notebook-Einsatz, die eine längere Akku-Laufzeit ermöglichen sollen. Ferner sollen Delta-RPMs helfen, bei Updates die Menge der heruntergeladenen Daten zu reduzieren. Der vom Entwickler selbst als "Compiz for Sound" betitelte Sound-Server PulseAudio soll ESD ersetzen und dabei viele der heutigen Probleme rund um Audio und die Koordination der parallelen Ein- und Ausgabe verschiedener Anwendungen beseitigen. Ferner soll in Zukunft das PolicyKit-Framework normalen Benutzern Zugriff auf Funktionen oder Geräte freigeben, für die sonst Systemverwalter-Rechte nötig wären.

Die erste Testversion stellt einen Snapshot des praktisch täglich aktualisierten Entwicklerzweiges rawhide dar, in dem die Fedora-Mitstreiter die Distribution stetig weiterentwickeln. Manche der dort getesteten Software portiert das Projekt auch auf ältere Distributionen zurück. Dazu zählt etwa der Kernel – für das ursprünglich mit Linux 2.6.21 ausgelieferte Fedora 7 etwa entnahmen die Entwickler die mit zahlreichen neuen Funktionen und Treibern ausgestatten Kernel-Version 2.6.22 aus dem Entwicklerzweig und liefern ihn leicht angepasst als reguläres Update für Fedora 7 aus. Dabei integrierten die Entwickler sogar noch den CFS-Scheduler, den Linux ab Version 2.6.23 nutzen wird. (thl)