Fit für den Krieg: US-Militärs suchen Ideen für effizientere Roboter

Soldaten aus Fleisch und Blut verbrauchen ihre Energie noch immer zwanzig Mal effizienter als selbst die besten Kampfmaschinen des US-Militärs. Das will die DARPA nun ändern und lobt hohe Forschungsgelder für neue Ansätze aus.

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Militär-Roboter wie der LS3 von Boston Dynamics verbrauchen derzeit noch zu viel Energie, um sie langfristig in Kampf- oder Katastrophengebieten einzusetzen.

(Bild: Boston Dynamics)

Die DARPA ist unzufrieden mit dem hohen Energieverbrauch ihrer Militär-Roboter. Deshalb ist die militärische Forschungseinrichtung der USA auf der Suche nach neuen Ideen zur Effizienzsteigerung ihrer Maschinenkrieger. Als langfristiges Ziel soll der Energieverbrauch landgestützter Roboter für Bewegungen, den Gütertransport und andere Arbeiten auf ein Zwanzigstel des aktuellen Niveaus gesenkt werden. Damit würden die Geräte in die Liga der Säugetiere vorstoßen. Einschlägigen Forschungsprojekten winken dafür bis zu fünf Millionen US-Dollar.

Die neue Ausschreibung ist Teil des Programms "Maximum Mobility and Manipulation" (M3) und nennt sich "M3 Actuation". Der Fokus liegt dabei auf der Umsetzung verschiedener vorhandener Energieressourcen in Bewegungsenergie: Gesucht werden beispielsweise verbesserte Aktoren, intelligentere Einsatzmethoden und neue Ansätze zur Reduktion der Verluste bei der Energieumwandlung. Dabei wünscht sich die DARPA explizit hochriskante Ansätze. Auch wenn dabei so mancher auf der Strecke bleiben wird, so hoffen die Militärs insgesamt auf größere Fortschritte. Wenig Chancen auf finanzielle Unterstützung haben indes Forscher mit Vorschlägen zu Energiegewinnung oder -speicherung. Auch neue Stoffe für Transducer-Materialien wie Elektromagnete, Piezoelemente oder elektroaktive Polymere sind eher nicht gefragt.

Die Militärforscher der DARPA verfügen über eine eigene Roboterplattform ("GFE", Government Furnished Equipment), die auch bei der Robotics Challenge zum Einsatz kommt. Doch selbst mit einem 23 Kilo schweren Lithium-Ionen-Akku würden aktuelle Bots laut DARPA derzeit nur 10 bis 20 Minuten durchhalten – zu kurz für Kampf- oder Katastropheneinsätze.

M3 Actuation will auf der einen Seite praktische Projekte fördern, die auf Grundlage der GFE arbeiten und außer Konkurrenz bei der Robotics Challenge Ende 2014 öffentlich live vorgeführt werden sollen. Jedem auserkorenen Projekt winken Forschungsgelder in Höhe von bis zu fünf Millionen US-Dollar. Projekte zur Grundlagenforschung dotiert die DARPA auf der anderen Seite mit jeweils einer Million US-Dollar an Forschungsgeldern. Doch wer noch neue Ideen zur Fitnesssteigerung der US-Kampfroboter hat, sollte sich beeilen: Die Einreichungsfrist endet am 21. August. (hag)