Bericht: Britische Regierung plant Entlassungen in Sicherheitsbehörde

Bis zu 400 der 4400 Mitarbeiter der auch für Cybercrime zuständigen Serious Organised Crime Agency (Soca) könnten entlassen werden, berichten britische Medien.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Die britische Regierung plant laut Medienberichten bis zu 400 der 4400 Mitarbeiter der Behörde Serious Organised Crime Agency (Soca) zu entlassen. Da zur Gründung der Soca im vorigen Jahr dort auch die bis dahin eigenständige National Hi-Tech Crime Unit (NHTCU) aufgegangen ist, sehen Kritiker in einer Entlassung von Mitarbeitern angesichts zunehmender Bedrohungen aus dem Cyberspace ein falsches Zeichen.

Der Cyber-Spionage-Experte Ian Brown von der Universität Oxford meint, wegen der Behördenfusion und dem drohenden Stellenabbau seien britische Unternehmen mehr gefährdet, als sie es eigentlich sein müssten. Ähnliches äußerte laut BBC auch der Verband von IT-Verantwortlichen Corporate IT Forum. Die Verschmelzung der NHTCU habe zu Rückschritten bei der Verfolgung von Cybercrime geführt.

Der frühere britische Ministerpräsident Tony Blair hatte die Soca zum 1. April 2006 als eine Art Gegenstück zum US-amerikanischen FBI in die Welt gesetzt. Kurz darauf regte sich Kritik zum Beispiel aus dem Hause Microsoft, die Regierung würde dem Thema Cybercrime nicht genügend Aufmerksamkeit widmen. Nun sickern die Entlassungspläne des Innenministeriums ausgerechnet in einer Zeit durch, in der Großbritannien beispielsweise von Internetspionage und einer massiven Datenpanne betroffen sei. (anw)