Exoskelett-Roboter HAL für Fukushima überarbeitet

Cyberdyne hat seinen anziehbaren Roboter HAL mit einem Strahlenschutz und anderen Sicherheitsfunktionen ausgerüstet, um die Arbeiten am Kernkraftwerk Fukushima zu unterstützen.

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Von
  • Susanne Nolte

Auf der Japan Robot Week hat Cyberdyne in der vergangenen Woche eine neue Version seine Exoskelett-Roboters HAL vorgestellt. Der überarbeitete Hybrid Assistive Limb bringt Strahlenschutz, Kühlsystem und Vitalsensor mit und soll im havarierten Atomkraftwerk Fukushima eingesetzt werden.

Der mit Motoren ausgestattete anziehbare Roboter erfasst die für die Bewegungen zuständigen neuronalen Signale seines Trägers durch auf der Haut anliegende myoelektrische Sensoren und leitet sie als Impulse an die Motoren der Gelenke weiter. Damit unterstützt er die Bewegungsabläufe seines Trägers. Er wurde von Yoshiyuki Sankai ursprünglich entwickelt, um kranken und alten Menschen ihre Bewegungsfreiheit zurückzugeben. Eine Version zur Unterstützung des Oberkörpers hilft beim Heben schwerer Lasten.

Die neue Version soll vor allem die Gefahren minimieren helfen, denen die Arbeiter bei der Sicherung des zerstörten Kernkraftwerks Fukushima Daiichi ausgeliefert sind. Die integrierte Wolfram-Weste soll den Träger vor der radioaktiven Strahlung schützen. Das Gewicht der Weste von rund 60 Kilogramm soll durch die motorische Unterstützung kompensiert werden. Da die Ruine immer noch eine enorme Hitze ausstrahlt, führt ein zusätzliches Belüftungssystem kalte Luft in den Anzug, um den Träger so vor dem Überhitzen und einem Hitzschlag zu schützen. Zusätzlich erfasst ein auf der Brust aufgebrachter Sensor laufend die Vital-Daten wie Herzschlag, Körpertemperatur oder Atmung. (sun)