Die Medienwirtschaft will schnelle Digitalisierung bei Fernsehen und Radio

Die Medienindustrie will mit neuen Angeboten die Digitalisierung im Rundfunk in Deutschland voranbringen. Handy-TV soll bis zur WM einsatzbereit sein.

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  • dpa

Die Medienindustrie will mit neuen Angeboten die Digitalisierung im Rundfunk in Deutschland beschleunigen. Er hoffe, dass spätestens bis zur Fußball-WM der Fernsehempfang über Handy den Nutzern zur Verfügung steht, sagte Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) beim Start der Aktion für Rundfunk und neue Medien am Freitag in Berlin.

Mit der Initiative wollen Rundfunkanbieter, Netzbetreiber und Geräteindustrie Hemmnisse bei der Umstellung von Analog auf Digital beseitigen. Beteiligt an der Initiative sind auch Bund und Länder. Nach dem aktuellen Stand soll bis 2010 der Rundfunkempfang über Kabel, Antenne und Satellit komplett auf Digitaltechnik umgestellt werden.

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) forderte die privaten Fernsehanbieter auf, sich stärker bei der digitalen Übertragung ihres Programms über Antenne (DVB-T) zu engagieren. Er hätte sich gewünscht, dass sich die Privaten nicht damit zufrieden geben, ihr Angebot für DVB-T nur 45 Prozent der Haushalte zur Verfügung zu stellen. ARD und ZDF wollten bis zu 90 Prozent Deckung erlangen. Die von den Privaten nicht genutzten Frequenzen sollten für DVB-H und DMB genutzt werden, sagte Beck als Vorsitzender der Rundfunkkommission der Länder.

Der Präsident des privaten Rundfunkverbands VPRT, Jürgen Doetz, sagte einen "harten Kampf" um die Märkte voraus. Er kritisierte, dass ARD und ZDF die Digitalisierung ihres Angebots auf Kosten der Gebührenzahler vorantrieben. Doetz forderte "neue Spielregeln", damit die Privaten nicht benachteiligt würden. Der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation hatte bei der EU-Kommission Beschwerde gegen ARD und ZDF eingelegt. Der Intendant des Saarländischen Rundfunks, Fritz Raff, bekräftige dagegen, die ARD werde sich weiter am Ausbau mobiler Digitaldienste beteiligen. Dies gehöre zu den ureigenen Aufgaben der Öffentlich-Rechtlichen. (dpa) / (jk)