Bericht: Weltweiter Klingeltonmarkt schrumpft

Jüngste Zahlen deuten laut einem Bericht der "New York Times" darauf hin, dass einige wichtige Märkte für die Tonschnipsel gesättigt sind.

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Der weltweite Markt für mobile Klingeltöne ist nach Zahlen der Marktforscher von M:Metrics rückläufig. Das berichtet die New York Times. So habe insbesondere in Deutschland, Spanien, Großbritannien, Frankreich und Italien der Anteil der Mobiltelefon-Besitzer, die Klingeltöne kaufen, im vergangenen Jahr abgenommen. Im Oktober habe dieser Anteil in Großbritannien 3,4 Prozent betragen, damit sei er auf einen Tiefststand angekommen. In den USA habe dieser Anteil mit 9,3 Prozent zwar über den 9 Prozent vom Oktober 2006 gelegen, doch im Januar 2007 habe er noch 10 Prozent betragen.

Als weiteren Hinweis auf das Abschwellen des Klingeltonmarkts zitiert die Zeitung Mark Mulligan von JupiterResearch, laut dem der Anteil der Aufmerksamkeit erheischenden Tonschnipsel an den Umsätzen mit mobilen Inhalten in Europa 2007 von 33 Prozent im Vorjahr auf 29 Prozent abgenommen habe. Insgesamt seien mit Klingeltönen in Europa voriges Jahr schätzungsweise 1,1 Milliarden US-Dollar und damit 10 Prozent mehr als 2006 umgesetzt worden, doch sei beispielsweise der Umsatz mit mobilen Spielen um 33 Prozent auf 550 Millionen US-Dollar gewachsen.

Die Möglichkeit, selbst Klingeltöne herzustellen, gibt es nicht erst seit gestern, sie wurde beispielsweise von der Bundesregierung 2005 propagiert. Doch nun gebe es zunehmend mobile Geräte, die ihren Besitzern das Erzeugen von Klingeltönen leicht machen, lautet ein Erklärungsversuch. Außerdem brächten Plattenfirmen parallel zu einer Veröffentlichung so genannte Master Ring Tones heraus. Drittens böten längst nicht mehr nur Spezialisten wie Jamba Klingeltöne an und drücken mit ihrer Konkurrenz die Preise.

Marktforscher Mulligan versucht diesen und anderen Firmen eine letzte Hoffnung zu belassen, indem er betont, das zwar einige Märkte scheinbar gesättigt seien, es aber immer noch Mobiltelefon-Besitzer gebe, die einmal wöchentlich ihre Geräusche wechseln. Möglicherweise richten die Content-Verkäufer ihre Konzentration aber auch mehr auf Asien, wo sich Songs für die Warteschleife als beliebt erwiesen hätten. (anw)