Meeting im Holodeck

Holografische Avatare, die Stars der Unterhaltungsindustrie, könnten bald auch die Arbeitswelt erobern.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Boris Hänßler

Holografische Avatare, die Stars der Unterhaltungsindustrie, könnten bald auch die Arbeitswelt erobern.

Es ist der Heilige Abend 1862. Auf der Bühne der Royal Polytechnic Institution in London wird Charles Dickens’ Weihnachtserzählung „The Haunted Man“ aufgeführt. Ein Geist sucht einen des Lebens überdrüssigen Chemiker heim. Das Verblüffende dabei: Der Geist erscheint tatsächlich. Der Trick des britischen Ingenieurs Henry Dircks war überraschend einfach: Eine Glasplatte, im 45-Grad-Winkel zum Publikum aufgestellt, reflektierte einen für die Zuschauer verborgenen, angestrahlten Schauspieler. Vor der verdunkelten Bühne war sein Spiegelbild gut zu erkennen.

Auf dem Prinzip von „Peppers Geist“ beruhte auch die Auferstehung des Rappers Tupac Shakur im April 2012. Während des Coachella-Rockfestivals nahe Palm Springs in Kalifornien erschien plötzlich der 1996 bei einem Attentat getötete Star vor dem begeisterten Publikum. Die kalifornische Special-Effects- Firma Digital Domain projizierte dazu aus Archivmaterial neu berechnete bewegte Bilder Tupacs auf eine hauchdünne Spezialfolie. Die spiegelte den Rapper wider, verhinderte aber den Durchblick auf den Rest der Bühne.

Was wie eine Holografie wirkte, war nur eine 2D-Projektion. (grh)