EU-Kommission startet Betaversion des Open-Data-Portals

Das Open-Data-Portal der EU soll einen einheitlichen Zugriff und Zugang zu Daten der EU-Kommission und anderer EU-Institutionen bieten. Zu Weihnachten hat die EU eine Betaversion des angekündigten Portals freigeschaltet.

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Von
  • Falk Lüke

Kurz vor Weihnachten hat die EU – ohne größere Ankündigung – eine Betaversion ihres angekündigten Open-Data-Portals freigeschaltet. Die Plattform soll einen einheitlichen Zugriff und Zugang zu Daten der EU-Kommission und anderer EU-Institutionen bieten. Der offizielle Start ist für Januar 2013 geplant. Zielgruppe für die Plattform sollen Wirtschaft, Wissenschaft, Journalisten und interessierte Bürger sein.

Insgesamt 5811 Datensätze sind auf dem neuen Portal zu finden, der Großteil stammt dabei von der europäischen Statistikbehörde Eurostat (5634). Auf dem Portal ist ein Metadatenvokabular hinterlegt und für den Zugriff ein SparQL-Endpunkt für die Datenbankabfrage eingerichtet worden. Anwendungen, die auf die Daten aus dem EU-OpenData-Portal aufbauen, sollen auf der Website gelistet werden – derzeit sind dort nur zwei Anwendungen verzeichnet, beide vom Institut für angewandte Informatik an der Universität Leipzig, das zwei EU-geförderte Forschungsprojekte im Bereich LinkedData durchführt.

Derweil befindet sich das zugehörige EU-Regelwerk noch in Überarbeitung, das die Bedingungen für die Herausgabe und Zurverfügungstellung von „Informationen des öffentlichen Sektors“ (Public Sector Information, PSI) definiert. Die Richtlinie aus dem Jahr 2003 ist nach Ansicht der meisten Open-Data-Akteure nicht mehr vollständig auf der Höhe der Zeit, im Zuge der OpenData-Strategie der EU-Generaldirektion Digitale Agenda (DG Connect) wird es auf EU-Ebene reformiert und muss dann noch in nationale Gesetze umgesetzt werden. Während Open-Data-Portale in verschiedenen Bundesländern und EU-Mitgliedstaaten bereits existieren, lässt das der Bundesregierung derzeit noch auf sich warten. Nicht nur Open-Data-Aktivisten sondern auch viele Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft klagen immer wieder, dass es bislang in den Behörden mehr eine Kultur des Wegschließens als des öffentlichen Zugänglichmachens von Daten geben würde.

Ausführliche Hintergrundinformationen: Christiane Schulzki-Haddouti, Holpriger Einstieg, Bei der Einführung von Open Data hinkt Deutschland hinterher, c't 17/2012 S.70, Artikel kostenpflichtig im Heise -Kiosk erhältlich. (as)