Siemens: "Kein Rückenwind von der Weltwirtschaft"

Siemens-Chef Peter Löscher sieht trotz durchwachsener Ergebnisse einen "soliden Start ins Geschäftsjahr". Der wurde allerdings unter anderem durch die Schwierigkeiten mit den ICE-Zügen für die Deutsche Bahn belastet.

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Von
  • Jürgen Kuri

Einen "soliden Start in das Geschäftsjahr 2013" in einem "unsicheren konjunkturellen Umfeld" bescheinigte Siemens-Chef Peter Löscher dem deutschen Elektrokonzern. Dahinter stehen aber eher durchwachsene Zahlen: Löscher stimmte mit der Vorlage der Zahlen unmittelbar vor der Siemens-Hauptversammlung die Aktionäre auf schwere Zeiten ein: "Auch für den weiteren Jahresverlauf erwarten wir von der Weltwirtschaft keinen Rückenwind, um unsere ehrgeizigen Ziele zu erreichen." Die volle Aufmerksamkeit müsse daher auf das Sparprogramm "Siemens 2014" gerichtet sein. Die IG Metall hatte bereits Mitte Dezember vorgerechnet, dass das Sparprogramm innerhalb von zwei Jahren 5100 Arbeitsplätze kosten werde und weitere 1400 Stellen in Deutschland ausgelagert würden.

In konkreten Zahlen bedeuten die Worte Löschers einen Gewinnrückgang um 12 Prozent, der Nettogewinn lag im ersten Geschäftsquartal 2013 bei 1,214 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg um 2 Prozent auf 18,128 Milliarden Euro, laut Siemens vor allem durch ein Wachstum von 4 Prozent in Schwellenländern. Insgesamt blieb der Auftragseingang allerdings mit 3 Prozent unter dem Vorjahreswert, er sank auf 19,141 Milliarden Euro.

Wie schon in Vorquartalen belasteten Sonderausgaben die Bilanz: So kostete die verspätete Auslieferung von ICE-Zügen an die Deutsche Bahn den Konzern 116 Millionen Euro, Entsprechend ging der Gewinn bei der Siemens-Sparte "Infrastructure & Cities", zu der auch Transporttechnik gehört, um 36 Prozent auf 128 Millionen Euro zurück. Den Umsatz konnte der Bereich um 2 Prozent auf 4,141 Milliarden Euro steigern. Bei der Solarsparte fielen wegen weiterer Abschreibungen 150 Millionen Euro Verlust an.

Der Bereich Energie konnte den Gewinn um 12 Prozent auf 567 Millionen Euro steigern, den Umsatz um 3 Prozent auf 6,285 Milliarden Euro zu. Die Medizintechnik legte beim Gewinn um 38 Prozent auf 503 Millionen Euro zu, der Umsatz stieg um 3 Prozent auf 3,252 Milliarden Euro. Ein Lichtblick bot auch der Telefonnetz-Ausrüster Nokia Siemens Networks (NSN), der nach einer langen Strecke mit roten Zahlen 50 Millionen Euro Gewinn beisteuerte. Osram machte sogar 80 Millionen Euro Gewinn. Die Hauptversammlung sollte am Nachmittag über die Abspaltung der Lichtsparte und die Ausgabe von gut 80 Prozent der Osram-Aktien an die Siemens-Aktionäre abstimmen.

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(jk)