Open-Source-Konferenz FOSDEM 2013 eröffnet

In Brüssel hat am heutigen Samstagmorgen das diesjährige "Free and Open Source Software Developers’ European Meeting" (FOSDEM) begonnen, das mit einem umfangreichen Vortragsprogramm mehr als 5000 Besucher anlocken möchte.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Eröffnung der Fosdem 2013.

In Brüssel hat am heutigen Samstagmorgen das diesjährige "Free and Open source Software Developers’ European Meeting" (FOSDEM) begonnen. Der Hörsaal war bei der Eröffnungsveranstaltung ähnlich gut gefüllt wie im letzten Jahr – die Freiwilligen, die die Konferenz organisieren, erwarten dieses Jahr über 5000 Besucher zu der zweitägigen Veranstaltung. Das umfangreiche, auf 24 Hörsäle verteile Programm zeigt deutlich, dass Anwender, Fans und Entwickler von Open-Source-Software das Zielpublikum der wichtigsten europäischen Open-Source-Konferenz mit Community-Fokus sind.

Die Veranstaltung ist wie gewohnt kostenlos und findet auf dem Campus der Université libre de Bruxelles (ULB) statt. Die Vorträge und Informationsstände verteilen sich auch in diesem Jahr wieder über fünf vestreut liegende Unigebäude. Zwischen denen gibt es einen steten Menschenfluss, der immer mal wieder Dreck und Feuchtigkeit in die Flure und Hörsäle trägt – dieses Jahr allerdings längst nicht so viel wie im letzten Jahr, als es zur FOSDEM zweistellige Minusgrade und reichlich Schnee in Brüssel gab. Auch diesmal stehen auf dem Unigelände wieder Verkaufsstände, die Besucher mit Hot Dogs und Pommes Frites versorgen. Viele FOSDEM-Besucher haben sich zudem schon am Vorabend beim traditionelle Beer Event der FOSDEM gestärkt; es waren so viele, dass so mancher sein Bier nicht im, sondern vor dem Delirium Café in der Brüsseler Innenstadt einnehmen musste.

Die ersten zwei Stunden des vielfältigen Vortragsprogramms.

(Bild: Fosdem-Webseite )

Das unkompllizierte Umfeld dürfte dazu beigetragen haben, dass die großen Open-Source-Unternehmen hier deutlich dezenter auftreten als auf anderen Konferenzen. Marketing-Sprech in den Vorträgen ist vergleichsweise spärlich anzutreffen, technische anspruchsvolle Vorträge sind die Regel. Sie stammen oft von Aktiven, die tief in der Open-Source-Szene verwurzelt sind und jedes Jahr wieder kommen, wie der Linux-Kernel-Hacker Greg Kroah-Hartman, der an einem Hackfest der Gnome-Entwickler im Vorfeld der Konferenz teilgenommen hat.

In Interviews auf der FOSDEM-Website liefern einige Vortragenden einen Einblick in ihre Themen. Gnome- und OpenSuse-Entwickler Vincent Untz beispielsweise erklärt im Interview zum Vortrag "Has the GNOME community turned crazy?", dass der Fallback-Modus in Gnome 3.8 abgeschafft wurde, weil er nicht die Qualitätsansprüche der Entwickler erfüllt habe. Erweiterungen, mit denen 3.8 einen Classic-Modus bieten soll, wären in den Anfangstagen von Gnome 3 ein Experiment gewesen, das nicht so hohe Priorität gehabt habe. Zudem stünden die Open-Source-3D-Treiber dieser Tage besser da. Untz kritisiert zudem das im letzten Sommer aufgekommene Konzept "Gnome OS": Gnome solle kein Betriebssystem werden; der Begriff stehe vielmehr für Pläne, besser mit anderen Teilen des Betriebssystem zu interagieren und eine konsistente Benutzererfahrung zu schaffen. Untz wäre es daher lieber, wenn die Entwickler den Begriff aufgeben würden. (thl)