Nvidia präsentiert den 3D-Chip GeForce 9600 GT

Den GeForce 9600 GT positioniert Nvidia im preislich attraktiven Segment zwischen 150 und 200 Euro gegen AMDs Radeon HD 3850.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 145 Kommentare lesen
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Manfred Bertuch
  • Laurenz Weiner

Nvidia rundet mit dem GeForce 9600 GT (Chip-Code G94) sein Angebot im Performance-Segment nach unten ab. Der in 65-nm-Technik gefertigte Grafikchip integriert 505 Millionen Transistoren und ein PCIe-2.0-Interface. Trotz der 9000 im Namen beruhen die 3D-Funktionen wie bei den 8800er-Chips auf Direct3D 10 und dem Shader Modell 4.0. Den GeForce 9600 GT hat Nvidia für eine Chiptaktfrequenz von 650 MHz ausgelegt. Er arbeitet wie der 8800 GT mit 16 ROPs (Raster-Endstufen) und einem 256-Bit-Datenbus. Auch die Speichertaktfrequenz von 900 MHz stimmt mit der des 8800er-Chips überein. Die Zahl der Shader-ALUs hat Nvidia allerdings von 112 auf 64 reduziert, ihre Taktfrequenz aber von 1500 auf 1625 MHz leicht erhöht. Damit erreicht der 9600 GT nur 62 Prozent der Rechenleistung des 8800 GT, kann aber die gleiche Speicherbandbreite wie der 8800er-Chip nutzen. Nvidia hat zudem das Verfahren für die Kompression von Pixelfarbwerten verbessert, was die Bildraten bei Crysis um bis zu 15 Prozent und in anderen Fällen um bis zu 5 Prozent verbessern soll.

Der Single-Slot-Kühler der Referenzkarte saugt die Frischluft über eine 60 mm große Öffnung an, was den Wirkungsgrad des Lüfters erhöht. Die 8800er-Karten müssen mit einer 46-mm-Öffnung auskommen. Die maximale Leistungsaufnahme soll bei 95 Watt liegen. Das Standard-Design sieht zwei Dual-Link-DVI-I-Ausgänge vor. Der Grafikchip unterstützt aber auch HDMI- und DisplayPort-Ausgänge, was die Kartenhersteller auch für andere Anschluss-Konfigurationen nutzen können.

Bei Abspielen von HD- und Blu-Ray-Videos übernimmt die integrierte Video-Engine (PureVideo HD) des 9600er-Chips beim H.264-Codec alle Stufen des Dekodierungsprozesses, um die CPU zu entlasten. Die VC-1- und MPEG2-Codecs belasten die CPU etwas stärker, da die CPU dann noch die erste Stufe der Dekodierung (Bitstream-Handling) ausführen muss. Der 9600er-Chip kann zudem zwei Video-Streams gleichzeitig dekodieren, was neue Versionen von PowerDVD und WinDVD nutzen, um die PiP-Funktion spezieller HD- und Blu-Ray-DVDs zu unterstützen. Mit dem 174er-Treiber führt Nvdia für die 8800er und den 9600er-Chip neue Postprocessing-Funktionen ein, die bei Video-Playback den Kontrast und die Wiedergabe von Blau-, Grün- und Hautfarbtönen verbessern sollen. HD-Playback ist mit dem G94 auch bei aktiver Aero-Oberfläche möglich.

In ersten Tests ordnet sich der GeForce 9600 GT zwischen AMDs Radeon HD 3850 und Radeon HD 3870 ein. Bei 1280er-Auflösung erreicht er bei Call of Duty 4 mit allen Effekten gute 42 fps und liegt damit auf dem Niveau des 3850. In Crysis schafft er nur bei mittlerer Qualitätseinstellung spielbare 29 fps (Level Ice), der 3850er kommt auf 25 fps. World in Conflict absolviert der 9600er bei maximalen Effekten mit guten 34 fps; hier liegt der 3850er mit nur 25 fps um 26 Prozent zurück.

Grafikkarten mit dem GeForce 9600 GT sind ab sofort von Herstellern wie Asus, Gainward, MSI und Leadtek lieferbar und kosten mit 512 MByte Speicher 150 bis 200 Euro. Leadtek hat bei seinem Extreme-Modell den Chiptakt auf 720 MHz erhöht; auch von anderen Herstellern sollen übertaktete Versionen in den Handel kommen. Asus hat ein Modell mit einem leistungsfähigen 75-mm-Lüfter im Programm, dass man über einen Adapter auch an HDMI-Geräte anschließen kann. (Manfred Bertuch) (law)