Belgische Zeitungsverleger fordern wieder Schadensersatz von Google

Verhandlungen mit Copiepresse gescheitert: Ob Google Schadensersatz in Höhe von bis zu 49,2 Millionen Euro wegen Urheberrechtsverletzungen bezahlen muss, entscheidet sich im September.

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Nachdem nun die außergerichtlichen Verhandlungen zwischen Google und Copiepresse, einer Gruppe belgischer Zeitungsverleger, gescheitert sind, fordert der Zeitungsverlegerverband bis zu 49,2 Millionen Euro von Google. Begründung: Der Suchmaschinenbetreiber habe das Urheberrecht verletzt, indem Artikel der jeweiligen Zeitungen in Google News veröffentlicht wurden. Über die Zahlung entscheidet voraussichtlich ein Gericht kommenden September.

Google ist davon überzeugt, dass die Urheberrechte von Copiepresse nicht verletzt wurden. Daher geht der Suchmaschinenbetreiber auch gegen die Entscheidung eines belgischen Gerichtes vom Februar 2007 vor und erachtet die jüngsten Schadensersatzforderungen ebenfalls als unbegründet. Copiepresse will dagegen, dass das Gericht Googles Server-Logdateien auswertet um zu sehen, wieviele Leser die Artikel der jeweiligen Zeitungen via Google News seit 2001 genutzt haben.

Bereits im Jahr 2006 hatte der Verlegerverband Google wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt, da Google laut Copiepresse kein Recht habe, Auszüge aus Nachrichtenseiten der jeweiligen Zeitungen im Rahmen von Google News anzuzeigen. Ein belgisches Gericht gab Copiepresse Recht. Daraufhin legte Google Einspruch gegen das Urteil ein. Dennoch einigten sich beide Partein vorläufig im Mai 2007: Google durfte nun weiterhin Verknüpfungen mit Online-Artikeln der betroffenen Zeitungen aufstellen, jedoch war es dem Suchmaschinenbetreiber weiterhin nicht gestattet, die Inhalte zu archivieren.

Dies ist jedoch nicht die erste Auseinandersetzung Googles hinsichtlich des Google-News-Dienstes. So hatten die Nachrichtenagenturen AP und AFP jahrelang mit Google um das Urheberrecht an Agenturmeldungen und Bildern gestritten. Die Streitigkeiten wurden beigelegt, nachdem Google Inhalte der Agenturen AP, AFP, CP und PA lizenzierte. (mfi)