Taser-Hersteller verklagt Second Life

Der Hersteller der Elektroschockwaffe Taser wirft dem Betreiber der Wirtschaftssimulation Second Life Verstöße gegen das Markenrecht vor, weil dort virtuelle Taser-Modelle angeboten worden sein sollen.

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Von
  • Thomas Pany

Der Hersteller der "Taser"-Elektroschockwaffe hat den Betreiber der virtuellen Plattform Second Life wegen angeblicher Verstöße gegen das Markenrecht verklagt. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, wirft Taser dem Second-Life-Schöpfer Linden Lab und Drittbeteiligten vor, sie würden virtuelle Waffen unter dem geschützten Markennamen Taser verkaufen.

In der hundertseitigen Klageschrift, die bei einem US-Bundesgericht in Phoenix eingereicht wurde, führt Taser als besonders geschäftsschädigend an, die virtuellen Taser-Kopien würden an Stellen in der Simulation angeboten, wo auch Pornobilder zum Verkauf stünden. Es werden Schäden in Höhe von 75.000 US-Dollar geltend gemacht.

Da Linden Lab nur eine Plattform für virtuelle Geschäfte bereitstellt, werden Drittbeteiligte, namentlich die im Januar von Linden Lab erworbene E-Commerce-Seite XStreetsl.com, in der Klageschrift genannt.

Aktuelle Recherchen eines auf Second Life spezialisierten Blogs namens New World Notes widersprechen jedoch den Angaben der Firma Taser. Danach finden sich in Second Life keine zum Verkauf angebotene Gegenstände, die den Anschein erwecken, eine "Taser"-Waffe zu sein. Dieser am nächsten käme höchstens eine "nicht-tödliche Schock-Waffe" ("Non-Lethal Stun Device" – NLSD), die bei Xstreetsl angeboten wurde.

Unter dem angegebenen Link ist allerdings auch dieses Angebot inzwischen nicht mehr zu finden. Auch wurde der Name "Taser" laut New World Notes nur in einem Disclaimer verwendet, der ausdrücklich darauf hingewiesen habe, dass Taser ein eingetragenes Markenzeichen sei und nichts mit der angebotenen "nicht-tödlichen Schock-Waffe" zu tun habe. ()