Gewusst wo: Nikon Coolpix P6000

Die P6000 mit 13,5 Megapixeln ist Nikons Topmodell in der Kompaktklasse und die erste Kamera mit integriertem GPS-Empfänger. Sie zeichnet sich durch einen üppigen Funktionsumfang aus und soll damit auch anspruchsvolle Fotografen überzeugen.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Rebecca Stolze
Inhaltsverzeichnis

Die P6000 von Nikon ist bislang die einzige Kamera auf dem Markt, die dank integrierten GPS-Empfängers die Geodaten sofort an die Fotos anhängt. Allerdings beansprucht das Modul verhältnismäßig viel Saft und für lange getaggte Fototouren empfiehlt sich der Kauf eines Zweitakkus. Der GPS-Betrieb wird über das geschmeidig drehende Funktionswahlrad zugeschaltet, genauso wie die Zeit- und Blendenautomatik sowie der manuelle Modus. Neben zwei persönlich einstellbaren Modi und 15 Motivprogrammen beherbergt das Wählrad auch die Möglichkeit die Bilder via Ethernet zu Nikons Bilddatenbank "my Picturetown" zu senden, in der der Fotograf kostenlos bis zu zwei Gigabyte mit seinem Bildmaterial belegen kann. Die LAN-Buchse neben dem Akku- und Kartenfach ist allerdings nur zu diesem Zweck nutzbar – weder erhält man über das Netzwerk Zugriff auf die Bilder noch ist die Kamera darüber fernsteuerbar.

Das brillante 2,7 Zoll (6,9 Zentimeter) große Display mit einer Auflösung von 320 × 240 (laut Hersteller 230.000 RGB-Pixel) nimmt fast die gesamte Rückseite ein und lässt nur wenig Platz für Bedienelemente – trotzdem liegt die Kamera dank griffigem Haltewulst und gummierter Daumenablage gut in der Hand. Allerdings verdeckt ein haltender Finger schnell den Sucher, der aufgrund seiner winzigen Ausführung und einer starken Parallaxe nicht zur Nutzung animiert und eher als Platzverschwendung anzusehen ist. Auch ist die stabilisierte Optik in der Weitwinkelstellung von 28 Millimetern (äquivalent zu Kleinbild) im Sucherbild. Ein Blitzschuh, ein kleines Navigationsrad zum Durchlaufen der etwas menülastigen Bedienung und Speichern im RAW-Format runden die umfangreiche Ausstattung der rund 380 Euro teuren Kamera ab.

Bei stärkeren Kontrastübergängen zeigt die P6000 starke chromatische Aberrationen, wie der Ausschnitt (100 %) rechts zeigt.

Auch wenn die technischen Daten überzeugen, schwächelt die P6000 bei einigen Aufnahmesituationen. Durch die hohe Auflösung von 13,5 Megapixel, die die Kamera mit einer guten Detailauflösung von 1493 Linienpaaren/Bildhöhe umsetzt, werden chromatische Aberrationen gut sichtbar – bei hohen Kontrastunterschieden fallen die blauen Säume bei größerer Ansicht unangenehm auf. Das Signal/Rausch-Verhältnis bei ISO 200 von 24,7 überzeugt nicht, fällt aber noch nicht unangenehm ins Auge, sondern führt lediglich zu Detailverlusten, die einen leicht schwammigen Eindruck hinterlassen. Ab ISO 400 ist das Rauschen unübersehbar und die Höchstempfindlichkeit von ISO 6400 sollte vermieden werden. Mit einer Auslöseverzögerung (inklusive Fokussierung) von 0,85 Sekunden ist die P6000 recht träge; in der Telestellung braucht sie sogar 0,98 Sekunden. Gut dagegen ist der geringe Schärfeverlust zu den Ecken hin.