Neue Bestmarke: 43 Terabit/s per Multi-Core-Glasfaser

Dänische Wissenschaftler haben mit einer Übertragungsrate von 43 TBit/s auf einer Wellenlänge eine neue Bestmarke für Datenübertragungen per Glasfaser gesetzt.

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  • Florian Klan

Mithilfe eines Glasfaserkabels in Multi-Core-Bauweise ist es einem Team von der Technischen Universität Dänemark (DTU) gelungen, Daten mit 43 TBit/s zu übertragen. Mit der hohen Übertragungsrate haben die Forscher der Arbeitsgruppe High-Speed Optical Communications (HSOC) eine neue Bestmarke für die Datenübertragung mit einer Signalquelle aufgestellt.

Multi-Core-Fasern (rechts) ersetzen mit mehreren in einer gemeinsamen Hülle steckenden Kernen gebündelte Glasfaser-Leitungen. Das Beseitigen des dann entstehenden Übersprechens erfordert zusätzliche Elektronik und begrenzt die Kernzahl in der Praxis auf etwa ein Dutzend.

(Bild: Richardson et al.)

Bei dem Versuch kam lediglich ein einzelner Laser zum Einsatz. Das Kabel stammt von der japanischen Telekommunikationsfirma NTT. Es benötigt trotz seiner sieben parallel Daten transportierenden Kerne nicht mehr Platz als ein herkömmliches Glasfaserkabel. Bestätigt und präsentiert haben sie das Ergebnis in einem Forschungspapier auf der internationalen Konferenz CLEO 2014. Der alte Rekord vom Karlsruher Institut für Technologie lag bei 26 TBit/s.

Das Ziel des Projekts der Forscher von der DTU-Abteilung Fotonik besteht darin, energieeffizientere Datenübertragungen mit höheren Bandbreiten zu ermöglichen. Hierdurch wollen die Forscher auf den stetig wachsenden Bandbreitenbedarf für das Internet reagieren. Schätzungen zufolge soll der Bedarf jährlich um 40 bis 50 Prozent ansteigen.

Den Energieverbrauch wollen die Forscher zudem verringern, da das Internet in seiner derzeitigen Form bereits 2 Prozent des weltweit ausgestoßenen Kohlendioxids verursacht. Das entspricht in etwa der Belastung durch Transportmittel wie Autos, Züge und Flugzeuge. Da diese Bereiche jedoch nicht gleichermaßen wachsen, gilt es den Forschern zufolge, den Energieverbrauch bei Datenübertragungen weiter zu optimieren. (fkn)