Totem: Virtual-Reality-Brille mit Hardwarebeschleunigung

Die Virtual-Realiy-Brille Totem soll ein besseres Mittendrin-Gefühl bieten als das aktuelle DK2-Entwicklermodell der Oculus Rift. Möglich macht es ein besseres Display sowie Linsenverzerrung und Headtracking per Hardware.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Totem: Dank Hardwarebeschleunigung und weniger pixeligem OLED besser als die Oculus Rift?

(Bild: Vrvana)

Wer zur Zeit von Virtual Reality spricht, meint meistens Oculus Rift – das kanadische Start-Up Vrvana will das Quasi-Monopol nun brechen. Seine Totem-Brille soll nicht nur besseres Headtracking bieten, sondern auch deutlich weniger Ansprüche an die Rechenleistung des angeschlossenen PCs stellen.

Anders als bei der Oculus Rift läuft das Positionstracking nicht über eine externe Infrarotkamera, sondern über zwei in der Brille eingebaute RGB-IR-Kameras. Der Vorteil: Man kann den Kopf auch außerhalb des von der externen Kamera erfassten Bereichs bewegen. Sowohl das Kameratracking als auch die für die Vergrößerungslinsen erforderliche Bildverzerrung wird von der Brillen-Hardware ausgeführt – bei der Rift übernimmt das der angeschlossene Computer.

Auch der Bildeindruck soll besser sein als beim aktuellen Rift-Entwicklermodell DK2: Zwar benutzt die Totem-Brille ebenfalls ein OLED-Display mit 1080p-Auflösung – allerdings nicht wie bei der Rift mit in der sogenannten PenTile-Matrix angeordneten Pixel, sondern in konventioneller Weise ("RGB Stripe"). Die von vielen Samsung-Smartphones bekannte PenTile-Technik nutzt ein Drittel weniger Subpixel als konventionelle Displays, was zu sichtbaren Sägezähnen führt.

Die Virtual-Reality-Brille Totem kann man für rund 350 Euro vorbestellen.

(Bild: Vrvana)

Die zwei eingebauten Kameras sind nicht nur fürs Headtracking praktisch. Sie können auch das aufgenommene Bild aufs Display übertragen und dort für Augmented-Reality-Anwendungen mit zusätzlichen Informationen überlagert werden. So lässt sich auch der "See-Through-Modus" realisieren: Will man mal eben bloß zum Kaffeebecher greifen, ohne die Brille abzusetzen, schaltet man einfach aufs Kamerabild um.

Die Totem-Brille lässt sich von Anfang mit für die DK1-Rift entwickelter Software nutzen, später soll sie auch mit DK2-Titeln umgehen können. Außerdem lassen sich am HDMI-Eingang auch Spielkonsolen und Mobilgeräte anschließen; ein Hardware-Emulator soll obendrein Gamepad-Steuerbefehle auf den Brillen-Headtracker umsetzen, wie gut das mit nicht optimierten Spielen funktioniert, bleibt allerdings unklar.

Ebenso unklar ist, ob das Totem-Projekt genug Geld über die Crowdfinancing-Plattform Kickstarter zusammenbekommt: Bislang sind erst knapp 170.000 der angepeilten 350.000 kanadischen Dollar zusammengekommen. Für 495 CAD (rund 350 Euro) kann man eine Totem-Entwicklerbrille vorbestellen, hinzu kommen Porto- und Zollgebühren. Bei erfolgreicher Kickstarter-Finanzierung sollen die ersten Brillen im April 2015 ausgeliefert werden.

(jkj)