Die Tigermücke als Mitfahrer

Spanische Forscher haben Bürger zu Hilfsforschern gemacht und sie mit einer App auf Mückenjagd geschickt.

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  • Ulrike Weichert

Spanische Forscher haben Bürger zu Hilfsforschern gemacht und sie mit einer App auf Mückenjagd geschickt.

Die Asiatische Tiegermücke bringt gefährliche Krankheitserreger mit. Die Bevölkerung soll in Südeuropa nun dabei helfen, ihre Verbreitung festzustellen.

Die Insekten können etwa das Dengue- und das Chikungunya-Fieber übertragen. In den letzten Jahrzehnten wurde sie weltweit durch Warentransporte und Reisen verschleppt. Durch die globale Erwärmung breitet sie sich nun auch in den gemäßigten Klimaregionen Europas aus.

Mehr als 6000 Menschen luden die App "AtrapaelTigre", auf Deutsch "Fang den Tiger", seit ihrem Launch im Juni 2014 herunter. Die Hobbyforscher meldeten insgesamt 1600 Sichtungen und gaben unter anderem die Stadt und die Fundzeit an.

Das spanische Projektteam aus dem Movement Ecology Lab der Universität Blanes erstellte daraus eine Karte mit den wahrscheinlichsten Aufenthaltsorten und prüfte dann gemeinsam mit Entomologen, ob sie die gesuchten Insekten mit den charakteristischen schwarz-weiß gestreiften Hinterbeinen ebenfalls finden konnten.

Tatsächlich konnten sie zum ersten Mal bestätigen, dass die Tigermücke bis nach Andalusien vorgedrungen war. Um ihre Ausbreitung verfolgen zu können, ruft die App dazu auf, Funde im Inneren von Autos zu melden. Anhand der angegebenen Strecke lässt sich nachvollziehen, welche Routen sie mitgefahren sind. (bsc)