Unicef-Foto des Jahres

Blonde Außenseiter: Mit ihrer Reportage "Wanna have love" haben Insa Hagemann und Stefan Finger den Unicef-Wettbewerb "Foto des Jahres" gewonnen. Sie zeigen die Folgen von Sextourismus und die Situation von Kindern ausländischer Väter.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 27 Kommentare lesen
Unicef-Foto 2014

(Bild: © Insa Hagemann und Stefan Finger/laif)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Mit einer behutsamen Reportage über philippinische Kinder haben die deutschen Fotografen Insa Hagemann und Stefan Finger den Unicef-Wettbewerb "Foto des Jahres" gewonnen. Sie zeigen Kinder, die ohne Väter aufwachsen, denn die Männer aus Europa, Australien oder Amerika sind verschwunden.

Unicef-Foto des Jahres (9 Bilder)

Siegerfoto: "Wanna have love!?"

Insa Hagemann und Stefan Finger, Agentur laif, haben Porträts von Kinder erstellt, deren Väter aus dem Ausland kommen und längst verschwunden sind. Diese Kinder ohne Väter sind Exoten auf den Straßen der Philippinen. Sie müssen mit dem mit dem Stigma leben, die Kinder von Prostituierten zu sein, egal, welcher Arbeit ihre Mütter tatsächlich nachgehen. (Bild: © Insa Hagemann und Stefan Finger/laif)

Titel ihrer Siegerarbeit ist "Wanna have love!?" ("Willst du Liebe!?"), entstanden ist es in Angeles City, einer Hochburg des Sextourismus. Ein im Abseits stehendes Mädchen beobachtet auf dem Bild die philippinischen Jungen und Mädchen im Vordergrund. Sie ist der Exot mit blonden Haaren und blauen Augen.

"Vielleicht haben ihre Mütter auf den Mann gehofft, der sie aus dem Elend holen würde, vielleicht haben sie sich gezwungen gesehen, ihren Körper zu verkaufen", so Unicef. Die Kinder lebten vielerorts mit dem Stigma, von Prostituierten zu stammen - egal, welcher Arbeit die Mutter tatsächlich nachging.

Der zweite Platz ging an den deutschen Fotografen Christian Werner, wie das Kinderhilfswerk am Dienstag mitteilte. Werner widmete sich im Irak dem Schicksal der Jesiden, einer religiösen Minderheit. Platz drei gab es für Brent Stirton (Südafrika), der das Glück von blinden indischen Mädchen festhielt, die nach einer Operation sehen können. (ssi)