Japanische Bank testet Exoskelette für Geldtransporte

Um älteren Mitarbeitern das Heben schwerer Bargeldpakete leichter zu machen, will die Bank Sumitomo Mitsui Exoskelette erproben. Die sollen Lasten um bis zu 40 Prozent reduzieren.

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Japanische Bank testet Exoskelette für Geldtransporte

(Bild: Sumitomo Mitsui Banking Corp.)

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Die japanische Bank Sumitomo Mitsui will Exoskelette des Startups Cyberdyne im praktischen Einsatz erproben: Die Roboter-Anzüge sollen älteren Mitarbeiter das Schleppen schwerer Bargeld-Pakete leichter machen, wie das Wall Street Journal berichtet.

Dem Bericht zufolge will die Bank zunächst acht der Hybrid Assistive Limb (HAL) genannten Exoskelette für ihren Lieferdienst nutzen, der Filialen mit Münzen und Scheinen versorgt. 16 Prozent der 1600 Mitarbeiter seien über 65 Jahre. Mit der technischen Unterstützung könnte ihnen die Last um bis zu 40 Prozent erleichtert werden – ein Paket von 10 Kilogramm fühle sich damit wie 6 Kilogramm an.

Der Roboteranzug soll die für Bewegungen zuständigen neuronalen Signale seines Trägers durch auf der Haut anliegende myoelektrische Sensoren erfassen können und sie als Impulse an die Motoren der Gelenke weiterlenken. Damit soll er die Bewegungsabläufe seines Trägers unterstützen. Die für das Arbeitsleben gedachte Version des Exoskeletts kann dank Lithium-Polymer-Akku rund 3 Stunden lang beim Heben Hilfe leisten, wie der Hersteller angibt.

Ebenfalls sind die vom japanischen Professor Yoshiyuki Sankai entwickelten Roboter-Anzüge auch für medizinische Anwendungen vorgesehen: In Deutschland kommen sie zum Beispiel im Bochumer Zentrum für Neurorobotales Bewegungstraining zum Einsatz, wo sie Querschnittsgelähmten mehr Bewegungsfreiheit verschaffen sollen. Im Jahr 2012 stellte Cyberdyne auch eine "Fukushima-Variante“ für den Einsatz am havarierten Atomkraftwerk vor – inklusive Strahlenschutzfunktionen. (axk)