3D-Laserdruck: Sinnlose Maschine aus starkem Material

Die Entwickler der MIT-Ausgründung Formlabs haben für ihre Stereolithographiemaschine ein neues, sehr belastbares Kunstharz auf den Markt gebracht – und sich für die Premiere etwas besonderes einfallen lassen.

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Mann mit Werkzeug an einer Wand

Ja, das ist nicht der erste 3D-gedruckte Engländer, mit dem man auch echte Schrauben festziehen kann. Aber mit per Stereolithographie hergestelltem Werkzeug klappt das meist nicht.

(Bild: Formlabs)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter König

Diese blaue Kette soll per Stereolithographie aus dem neuen "Tough Resin" von Formlabs gefertigt worden sein.

(Bild: Formlabs)

Noch vor ein paar Jahren waren 3D-Drucke, die per Stereolithograpie durch Laserlicht aus UV-empfindlichem Kunstharz materialisiert worden waren, wie exotische Permuttschnecken: schillernd schön anzuschauen und so zerbrechlich, dass sie zuverlässig zersplitterten, wenn sie einem aus der Hand fielen. Das hat sich glücklicherweise geändert: Die 3D-Druck-Branche steckt ihr Hirnschmalz und ihre Entwicklungsbudgets nicht mehr nur in immer neue Maschinen, sondern zunehmend auch in neues Material mit Eigenschaften jenseits des Standards. Der Vorteil für die Anwender: Mit neuem Material können sie auf ihren alten Druckern Dinge produzieren, die bisher noch nicht möglich waren – von Stempeln aus gummiartigem Material bis hin zu Urmodellen für den Metallguss aus auschmelzbarem Kunstharz.

Für den Form1+ der MIT-Ausgründung Formlabs gab es bisher neben dem Standardmaterial in transparent, weiß, grau und schwarz noch einen flexiblen Stoff sowie ein ausschmelzbares Material. Jetzt erweitert ein sogenanntes "Tough Resin" die Palette: Daraus gefertigte Objekte sollen zwar ebenso stabil sein, als wären sie per Fused Deposition Modeling (FDM) aus ABS-Kunststoff in 3D gedruckt, gleichzeitig sollen sie eine Elastizität aufweisen, die man von ABS nicht in dieser Ausprägung kennt. Um für ihr neues Material zu werben, haben die Entwickler mit Komponenten aus ihrem 3D-Drucker und Teilen aus Tough Resin eine sogenannte Rube-Goldberg-Maschine zusammengebaut: eine möglichst unnötig technisch komplizierte Anlage, die am Ende nichts sinnvolles tut, aber dabei gut aussieht:

Der Form1+ war die erste Stereolithographie-Maschine, die wir im Make-Labor selbst testen konnten. Einen ausführlichen Erfahrungsbericht mit dem Laser-Harz-3D-Drucker von Formlabs haben wir in der Make-Ausgabe 1/15 ab Seite 122 veröffentlicht. Ein Form1-Online-Video zeigt die Maschine in Aktion und im Zeitraffer. Welche Erfahrungen wir mit der ebenfalls gewachsenen Materialvielfalt für die günstigeren FDM-3D-Drucker gemacht haben, lesen Sie ebenfalls in Make 1/15, ab Seite 114. (pek)