Neue Benutzer-Schnittstellen

Der Austausch mit dem allgegenwärtigen Gerätearsenal muss dem Nutzer auch Spaß machen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Stefan Brunn

Sie malen mit den Fingerspitzen in der Luft, rufen dem Computer Befehle zu, schnippen vor dem Bildschirm herum oder klatschen in die Hände, um Anwendungen fernzusteuern: Auf der Suche nach der Benutzer-Schnittstelle der Zukunft scheint derzeit keine Methode zu abwegig, um sie nicht wenigstens einmal auszuprobieren. Fast jede Woche taucht bei YouTube ein neues Video auf, in dem jemand unorthodox einen Prozess steuert. Die Palette reicht von der plastisch-realistischen Straßendarstellung im Navigationssystem über gestengesteuerte Fernseher bis hin zur Webcam-Interpretation von Schülergesichtern, die sicherstellen soll, dass diese beim E-Learning ihren Stoff auch wirklich kapiert haben. Dabei konkurrieren Filmchen von bereits am Markt befindlichen Produkten wie Microsofts Multitouch-Tisch „Surface“ mit Visionen von Schnittstellen, für die wir dereinst nur noch unsere Gehirnströme brauchen.

Woher kommt der Hype um die neuen Interfaces? Zum einen daher, dass die Vielzahl neuer technologischer Entwicklungen eben auch neue Wege erfordert, mit den Maschinen zu kommunizieren. Beispielsweise differenzieren sich Monitore immer weiter aus, werden je nach Funktion immer kleiner (Handys) oder immer größer (Videokonferenzen) und erfordern dann neue Arten der Steuerung. Das traditionelle Grafische User Interface (GUI) mit seinem WIMP-Paradigma (Windows, Icons, Menüs, Pointer) kommt in vielen Bereichen mit den gestiegenen Anforderungen nicht mehr mit, sodass Industrie und Forschung dauernd Neues ersinnen. Die IT-Marktforscher von Gartner rechnen neue Interfaces zu den ganz großen Trends der technischen Entwicklung bis 2012. So wird der Markt für Usability-Berater weiter wachsen, denn ihre Aufgabe ist es, die Funktionalität von Interfaces zu optimieren – und im Internet die Zukunftsfähigkeit neuer Entwürfe heiß zu diskutieren.

Keine Angst vor Gags
Die gestiegene Popularität des Themas liegt auch darin begründet, dass die nörgelnde Ernsthaftigkeit, die noch vor ein paar Jahren die Usability-Szene kennzeichnete, einer fröhlichen Aufbruchstimmung gewichen ist... (kd)