Unsichtbare Gefahr

Die einst so hoch gelobte Nanotechnik ist längst nicht mehr unumstritten. Allmählich mehren sich Hinweise von Toxikologen, wonach viele Wundermaterialien der Nanowelt für Organismen schädlich sein könnten. Panikmache oder ernst zu nehmende Bedenken?

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Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Niels Boeing

Um die möglichen Risiken zu diskutieren und zu bewerten, schlägt Technology Review vor, die Nanotechnik in drei Klassen einzuteilen: 1. Isolierte Nanotechnik: Sie umfasst alle Materialien, in denen die Nanokomponente fest eingebettet und damit von der Umwelt isoliert ist, wie etwa in selbstreinigenden Oberflächenbeschichtungen. 2. Bioaktive Nanotechnik: Hierzu zählen künstlich hergestellte Nanopartikel, die nicht in einer festen Matrix eingebunden sind; zum Beispiel Kohlenstoffnanoröhrchen. 3. Disruptive Nanotechnik: In diese Kategorie fallen alle autonom agierenden Nanosysteme, die in der Lage sind, sich zu vervielfältigen; künstliche hergestellte Bakterien und Viren beispielsweise. Während die isolierte Nanotechnik keine unmittelbaren Gefahren birgt, gilt es, die beiden anderen Klassen bereits in ihrem jetzigen Frühstadium sorgfältig zu analysieren und gegebenenfalls streng zu regulieren. Noch besteht die Chance, die Technik des 21. Jahrhunderts human zu gestalten -- wenn wir sie "offen" angehen; wenn wir die Öffentlichkeit darüber so gut informieren, dass sie an den notwendigen Regulierungs-Entscheidungen sinnvoll teilhaben kann, und wenn wir den Nanokosmos nicht zu einem unüberschaubaren Patentdschungel verkommen lassen, sondern zu einer "Public Domain" erklären, von der alle profitieren können.

Den vollständigen Text finden Sie in der Print-Ausgabe Nr. 11/2005 von Technology Review. Das neue Heft ist ab dem 27. Oktober am Kiosk zu haben. Online im Volltext verfügbare Texte finden Sie hier; das Heft können Sie hier bestellen.) (wst)