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IFA 2015: Neue Smartwatch-Modelle Motorola Moto 360 im Hands-On

Lenovo zeigt auf der IFA gleich drei neue Varianten der Android-Smartwatch Motorola Moto 360. Die ist wie gehabt rund, nun aber mit neuem Prozessor in zwei Größen und als Sportversion erhältlich.

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Motorola Moto 360 in drei neuen Versionen

Die Motorola Moto 360 gibt es ab Ende September in drei Versionen, explizit für Frauen auch in besonders schlank.

(Bild: Motorola)

Lesezeit: 4 Min.

Mit der Moto 360 und dessen rundem Display war Motorola zu Recht der bewunderte Vorreiter unter den Smartwatches. Zur aktuell laufenden IFA 2015 hat Motorola-Mutter Lenovo nun gleich drei neue Versionen der Moto 360 vorgestellt, die den diversen Epigonen wieder den Rang ablaufen sollen. Die überarbeiten Uhren der zweiten Generation sind weiterhin rund, ziehen aber nun technisch mit dem Rest des Feldes gleich. Wir haben sie ausprobiert.

Ab Ende September wird es die "neue Moto-360-Kollektion" in zwei Größen geben, mit 42 und 46 Millimetern Gehäuse-Durchmesser. Für die kleine Version gibt außerdem es eine Herren- und eine Damen-Version, die mit unterschiedlich breiten Armbändern verschiedene Zielgruppen ansprechen soll. Am grundsätzlichen runden Design der Smartwatch hat sich dagegen wenig geändert, ebenso wenig an der Dicke von gut 11 Millimetern.

Motorola Moto 360 zweite Generation (7 Bilder)

Markenzeichen platter Reifen: Die Moto 360 ist auch in der zweiten Generation noch nicht ganz rund, der Streifen am unteren Ende bleibt. Dafür bleibt der restliche Rahmen schmal
(Bild: asp)

Motorola bietet diverse Design-Optionen: Das Metallgehäuse ist entweder silber, gold oder schwarz gehalten, die Armbänder zusätzlich auch in Leder erhältlich. Die Verarbeitung ist wie gehabt hochwertig, billig oder spielzeughaft wirkt die Uhr auch in der kleinen Version nicht.

Interessant ist die Möglichkeit das Armband nun selbst zu Hause wechseln zu können. Die von Motorola angebotenen Exemplare werden einen Schiebeschalter haben, mit dem die Haltefeder zurückgeschoben wird. Allerdings klappte das bei den ausgestellten Modellen noch nicht so einfach wie angepriesen, die Armbänder blieben fest an ihrem Platz.

Erst in einigen Monaten wird es die Moto 360 Sport mit GPS und fest angebrachtem Silikon-Armband geben. Auf der Messe gab es nur ein funktionsloses Modell zu sehen. Auch sie ist rund, und der Menüknopf als Krone ausgeführt. Zusätzliche Schlitze sollen für eine bessere Wärmeabfuhr vom Körper sorgen. Sie bringt als einzige Version GPS mit und kann so auch ohne Smartphones mit Fitness-Tracking-Apps genutzt werden. Der optische Herzfrequenzmesser ist bei allen Version weiterhin vorhanden.

Die Moto 360 Sport kommt mit festem Silikon-Armbändern und GPS.

(Bild: Motorola)

Komplett rund ist das LC-Display der Uhr immer noch nicht, der typische Streifen am unteren Rand bleibt weiterhin. Dafür sind die restlichen Displayränder sehr schmal. Besonders im direkten Vergleich zu den rechteckigen Displays der Konkurrenten mit ihren dicken Rahmen macht das Design der Moto 360 immer noch viel her und auch andere runde Smartwatches können da selten mithalten. Die Auflösung ist auf 360 × 325 (kleine Version, 263 dpi) bzw. 360 × 330 Pixeln (große Version, 233 dpi) gewachsen, was bei beiden in einer leicht schärferen Anzeige resultiert.

Die Display-Helligkeit reicht für die meisten Aufgaben aus, jedoch setzt pralles Sonnenlicht (oder Messe-Scheinwerfer) der Ablesbarkeit klare Grenzen. Die Sport-Version wird daher wohl wie die Smartwatch 3 von Sony ein transflektives Display erhalten, das im Freien ohne Beleuchtung gut ablesbar ist. Motorola nennt die nicht näher erläuterte Technik jedoch AnyLight-Display.

Statt des altersschwachen OMAP-3-Prozessors von Texas Instruments steckt jetzt ein Qualcomm Snapdragon 400 mit vier Kernen und 1,2 GHz im Gehäuse – wie bei nahezu allen anderen Geräten mit Android Wear. Damit behebt Motorola auch den größten Kritikpunkt vom Vorgänger des Motorola Moto 360. Denn subjektiv läuft die neue Version nun etwas geschmeidiger, gelegentliche Ruckler treten aber auch mit dem neuen Chip auf. Außer der Bluetooth-Verbindung zum Smartphone wird auch weiter WLAN unterstützt.

Den Akku hat Motorola nach eigener Aussage verbessert, das trifft aber nur auf das große Modell und die Sportversion zu. Statt 320 mAh gibt es nun 300 oder 400 mAh, was für 1,5 Tage und 2 Tagen Laufzeit reichen soll – aber nur wenn das Display nicht dauerhaft anbleibt. Geladen wird wie gehabt kabellos über eine Ladestation. Die Uhren sind gegen eindringendes Wasser und Staub geschützt (IP67), aber laut den Spezifikation nicht staubdicht.

Bisher nennt Motorola für alle Modelle nur einen Preis, der hat es mit 300 Euro allerdings in sich. Asus verlangt beispielsweise für seine neue Zenwatch 2 in der billigsten Version gerade mal die Hälfte. (asp)