Videostreaming-Dienst Watchever kündigt Neustart an

Nachdem der Video-on-Demand-Dienst in jüngster Vergangenheit vor allem wegen Verkaufsgerüchten Schlagzeilen machte, will der Dienst es nun offenbar noch einmal wissen.

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Watchever
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Anfang 2013 legte der Video-on-Demand-Dienst (VoD) Watchever, eine Tochter des französischen Medienkonzern Vivendi, mit seinem Flatrate-Modell hierzulande einen recht hoffnungsvollen Start hin. Dann jedoch kamen Netflix und Amazon Prime Instant Video auf den deutschen Markt und übernahmen das Ruder – obwohl Watchever seinen Kunden etwa die Möglichkeit bietet, Videos auch offline anzuschauen, was bei Netflix bis heute nicht möglich (und auch für die Zukunft nicht geplant) ist. Nach einer aktuellen Deloite-Umfrage sollen nur noch 7 Prozent der deutschen VoD-Nutzer Filme bei Watchever schauen, während Amazon Prime Instant Video und Netflix auf 32 beziehungsweise 13 Prozent kommen.

Nun will Watchever jedoch einen Neustart wagen, wie der VoD-Dienst ankündigte. Man werde noch in dieser Woche ein "neues Watchever" mit einem "völlig neuartigen Konzept" vorstellen. Schließlich hätten sich die Bedürfnisse und das Verhalten der Zuschauer verändert und würden ein Produkt erfordern, "das auf den gewonnenen Bedürfnissen der letzten zwei Jahre aufbaut". Zu Details wolle sich der Dienst aber erst in den kommenden Tagen äußern.

Der französische Medienkonzern Vivendi kam im Januar 2013 mit seinem Video-Streamingdienst Watchever auf den deutschen Markt.

Im Juni 2014 hatte die französische Finanz-Zeitschrift "Les Échos" unter Berufung auf eine nicht näher bezeichnete Quelle berichtet, Vivendi habe sich dazu entschieden, seinen deutschen VoD-Dienst zu verkaufen. Dazu gab Vivendi selbst aber ebensowenig einen Kommentar ab wie zu der Behauptung, die US-Bank Merrill Lynch sei bereits mit der Suche nach einem potentiellen Käufer beauftragt worden. Zuvor hatte der Konzern verkünden müssen, dass Watchever alleine im ersten Quartal 2014 einen Verlust von 21 Millionen Euro eingefahren hatte. Im Jahr 2013 betrug der Verlust 66 Millionen, bei gerade einmal 12 Millionen Euro Umsatz. (nij)