Neues Spin-Off will kostengünstige Krebs-Frühtests anbieten

Das Start-up Grail arbeitet an Bluttests, die verschiedene Arten von Krebs erkennen sollen. Firmengründer Illumina und weitere Partner unterstützen das Vorhaben mit 100 Millionen Dollar.

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Neues Spin-Off will kostengünstige Krebs-Frühtests anbieten

(Bild: igemhq / Flickr / cc-by-2.0)

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Krebs durch Bluttests frühzeitig erkennen, daran arbeiten zurzeit einige Firmen. Hohe Erwartungen sind an solche Tests mit DNA-Sequenzierung geknüpft – nicht zuletzt die von Investoren, die hinter dem Verfahren eine milliardenschwere Industrie erhoffen. Mit seinem Spin-Off Grail will das US-Unternehmen Illumina 2019 erste Bluttests auf den Markt bringen, die weniger als 1.000 Dollar kosten sollen. Die Ausgründung verspricht mit dem Verfahren, verschiedene Krebsarten zu erkennen, noch bevor sich Symptome zeigen. Das berichtet Technology Review online.

Jährlich belaufen sich die Kosten für Krebsmedikamente auf mehr als 90 Milliarden Dollar – ohne dabei deutlichen Einfluss auf die Sterblichkeit zu haben. Jay Flately, CEO von Illumina, spricht daher bei den neuen Tests von "einem Wendepunkt in der Bekämpfung von Krebs." Illumina gilt als die weltweit größte Firma zur Sequenzierung von DNA und bietet entsprechende Maschinen dazu. Der Konzern unterstützt Grail zusammen mit Bill Gates, Jeff Bezos' Venture Fonds und ARCH Venture Partners mit mehr als 100 Millionen Dollar. Illumina wird die Mehrheitskontrolle behalten. Firmensitz von Grail wird San Francisco sein.

Das Verfahren, das Illumina verfolgt, wird auch als "flüssige Biopsie" bezeichnet. Dabei werden Hochgeschwindigkeits-Automaten zur DNA-Sequenzierung verwendet. Sie durchsuchen das Blut nach DNA-Fragmenten, die von Krebszellen freigesetzt werden. Liegt eine solche veränderte DNA vor, deutet das oftmals auf einen sich bildenden Tumor hin – sogar wenn er noch zu klein ist, um Symptome auszulösen oder um von bildgebenden Verfahren entdeckt zu werden. Die Idee zu Bluttests mittels DNA-Sequenzierung stammt ursprünglich von Einrichtungen an der John Hopkins University und aus Hongkong. Nach Flatelys Auffassung ist die Gen-Sequenzierung aber erst seit Kurzem so kostengünstig, dass Krebsfrüherkennungstests erschwinglich werden.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(jle)