SAP und IBM wollen Geschäftsprozesse mit künstlicher Intelligenz ausstatten
Bislang galten geschäftliche Anwendungen als Hort der Rationalität und klaren Abläufe. Das soll sich nun ändern: IBM und SAP wollen „Cognitive Computing“, das Hantieren mit unscharfen Informationen, in SAPs Produkten verankern.
- Jürgen Diercks
Aufbauend auf der im Oktober 2014 geschlossenen Partnerschaft zu SAPs HANA und IBMs Cloud wollen die beiden IT-Schwergewichte künftig gemeinsam „intelligente“ Cloud- und On-Premises-Anwendungen auf Basis von IBMs Watson-Technik entwickeln. Geplant ist, die notwendigen Ressourcen an den Firmensitzen in Walldorf und Palo Alto im Silicon Valley zu bündeln.
SAPs Business Suite 4 HANA (S/4Hana) soll künftig mit künstlicher Intelligenz von IBM arbeiten. Auf Basis von sogenanntem Cognitive Computing will man komplexe Fragen beantworten, etwa zu strategischen Unternehmensentscheidungen. Diese Technik zeichnet aus, dass sie auf Grundlage unscharfer Informationen, Annahmen, Spekulationen und Wahrscheinlichkeiten nach Antworten sucht. Watson soll grundsätzlich die Kluft zwischen Menschen und Maschinen verkleinern. Dazu gehört, dass Ratsuchende ihre Fragen in natürlicher Sprache stellen dürfen. Das Ganze besitzt gehörige gesellschaftliche Sprengkraft, denn es ließen sich damit potenziell Verwaltungs- und Supportprozesse automatisieren, was zu Arbeitsplatzverlusten führen könnte. (jd)