Googles Werbung zieht: 38 Prozent mehr Klicks

Google meldet einen rasanten Zuwachs an Werbeklicks. Da sprudeln die Einnahmen, auch wenn der Durchschnittserlös je Klick gesunken ist.

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Dollarschein zu Schmetterling gefaltet

(Bild: sasxcha CC-BY-SA 3.0)

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Google-Chef Sundar Pichai

(Bild: dpa, Rajat Gupta/Archiv)

Google schafft es, immer mehr Nutzer zum Klicken auf eingeblendete Reklame zu bewegen. Laut Quartalsbericht der Google-Holding Alphabet stieg die Zahl der ertragbringenden Klicks in nur einem Jahr um 29 Prozent. Betrachtet man nur die Werbung im Umfeld von Google-eigenen Angeboten, beträgt der Zuwachs sogar stattliche 38 Prozent.

Und die Werbung rund um eigene Angebote ist das, was wirklich zählt. "Ich möchte speziell den Erfolg hervorheben, die wir bei Youtube-Werbung sehen", sagte Google-CEO Sundar Pichai Donnerstagabend in einer Telefonkonferenz mit Finanzanalysten "Während Youtube weiter wächst (…), kriegen die [Werbekunden] nicht genug."

Google erzielt rund 90 Prozent seines Umsatzes mit Werbung. Vier Fünftel dieses Werbeumsatzes erzielt Google im Umfeld eigener Seiten und Dienste, nur ein Fünftel in dem es Werbeflächen auf Webseiten Dritter vermarktet. Dazu gehören kleine Webseiten ebenso wie große, etwa bei Yahoo angezeigte Suchergebnisse. Die Betreiber dieser Webseiten erhalten im Schnitt 70 Prozent jenes Umsatzes, den Google auf ihren Seiten macht.

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(Bild: Alexander N. Zelenskij)

Daher würde es niemanden wundern, würde sich Google auf die Optimierung der Reklame auf seinen eigenen Seiten konzentrieren. Dort hat es auch ein Plus von 38 Prozent geschafft. Auf Drittseiten legte die Klickmenge nur um zwei Prozent zu, und es ist ein gut gehütetes Geheimnis, wie sich die Menge der von Google vermarkteten Angebote insgesamt verändert hat. Bekannt ist, dass AOL nach der Übernahme durch Verizon als Kunde weggefallen ist. Dafür ist das Yahoo-Geschäft dazugekommen, wobei Yahoo nicht ausschließlich durch Google vermarkten lässt.

Gänzlich ungetrübt ist der Himmel nicht. Die durchschnittlichen Erlöse je Werbeklick sind in dem Jahr um neun Prozent gefallen. Die Entwicklung verläuft auch hier unterschiedlich: Auf Drittseiten ging es um acht Prozent bergab, was in Summe einen Umsatzrückgang darstellt. Klicks auf Google-eigenen Seiten wurden sogar um zwölf Prozent billiger, was aber angesichts des starken Zuwachs an Klicks kaum jemanden schmerzt.

Außerdem spielt Google die zunehmende Nutzung von Smartphones in die Hände. Denn während Google bei PC-Usern oft nicht weiß, wer vor dem Bildschirm sitzt, sind Handy-Nutzer in der Regel bei Google angemeldet. Und wenn Google die Person identifizieren kann, liegt der erzielbare Werbepreis deutlich höher.

"Wir sehen eine enormen Verschiebung hin zu [mobiler Nutzung]", sagte Pichai in Bezug auf jene sieben Google-Dienste, die mehr als eine Milliarden Nutzer haben, "Über 50 Prozent dieser User kommen mit mobilen Endgeräten. Und am Handy sind typischerweise alle User eingeloggt. Ich glaube also, mit der Zeit, in der sich die Verschiebung fortsetzt, werden wir eine Userbasis haben, die eingeloggt ist." Damit könnte Google einen Vorteil des einzigen namhaften Konkurrenten Facebook wettmachen. Googles sieben Milliarden-Dienste sind übrigens die gleichnamige Suchmaschine, Android, Maps, Chrome, YouTube, Play und neuerdings Gmail. (ds)