Marktforscher: iPhone-Verkäufe 2016 erstmals rückläufig

Im neunten Jahr nach der Einführung wird das stete Wachstum der iPhone-Verkäufe enden, prognostizieren die Marktforscher von IDC. Es handele sich um einen “entscheidenden Moment” für Apple.

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iPhone

(Bild: dpa, Caroline Seidel)

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Apple setzt im laufenden Jahr 2016 zum ersten Mal weniger iPhones ab als im Vorjahr. Die Verkäufe des Smartphones sinken laut einer Prognose des Marktforschungsunternehmens IDC von 232 Millionen Stück im Jahr 2015 auf 227 Millionen im laufenden Jahr, ein Rückgang um 2 Prozent. Dies ist eine signifikante Änderung zu dem Wachstum der vergangenen Jahre, betonen die Marktforscher – es stelle einen "entscheidenden Moment" für den Konzern da.

Im ersten Quartal des Jahres war der iPhone-Absatz bereits um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingebrochen, wie Apple jüngst mitteilte. Der Anteil der iPhone-Nutzer, die auf das iPhone 6s umgestiegen sind, liegt "sehr viel niedriger" als beim vorausgehenden Modell, räumte Apple-Chef Tim Cook ein. Berichten zufolge wird das "iPhone 7" außerdem auf ein komplett neues Gehäuse-Design verzichten und dem iPhone 6 respektive 6s weitestgehend ähneln – die Verlängerung des iPhone-Produktzyklus könnte die Nachfrage im Weihnachtsgeschäft dämpfen.

Durch das Trade-In-Programm für Altgeräte und das billigere iPhone SE kann Apple ab 2017 im Smartphone-Segment aber wieder wachsen, glaubt IDC. Der Konzern sei zudem mit dem iPhone verstärkt in China sowie den Wachstumsmärkten Indien sowie dem Mittleren Osten präsent.

Die Prognose für das Smartphone-Wachstum im Gesamtjahr 2016 stuften die Marktforscher von 5,7 auf 3,1 Prozent zurück, sie rechnen nun mit insgesamt 1,48 Milliarden verkauften Geräten. Im vergangenen Jahr war der Smartphone-Markt noch um gut 10 Prozent gewachsen und 2014 sogar um rund 28 Prozent. Inzwischen sind auch im größten Markt China die meisten Nutzer von einfachen Handys auf Smartphones umgestiegen.

Die größte Wachstumsmöglichkeit sieht IDC für die nächsten Jahre in der Kategorie der Phablets, Geräte mit einer Bildschirmdiagonale von mindestens 5,5 Zoll.

Das weltweit dominierende Google-Betriebssystem Android kommt in diesem Jahr der Prognose zufolge mit einem Plus von 6,2 Prozent auf 1,24 Milliarden abgesetzte Geräte und einen Marktanteil von knapp 84 Prozent. Android und iOS bleiben laut IDC die beiden einzigen relevanten Smartphone-Plattformen: Für Windows erwarten die Marktforscher für 2016 einen Marktanteil von 0,8 Prozent, er sinke bis 2020 auf 0,4 Prozent. (lbe)