Immersive Deck: Gemeinsam in virtuellen Welten

Im Immersive Deck, einem gemeinsamen Forschungsprojekt der TU Wien und der Firma Illusion Walk, können mehrere Personen in virtuellen Räumen miteinander interagieren.

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TU Wien: Gemeinsam in virtuellen Welten

(Bild: Illusion Walk / TU Wien)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Kersten Auel

Gemeinsam mit der Firma Illusion Walk haben Wissenschaftler der TU Wien ein neues Konzept entwickelt, dass es mehreren Personen ermöglicht, sich gemeinsam in einer virtuellen Welt zu bewegen. Dazu trägt jeder Benutzer eine Kamera am Körper, die seine Kopfbewegungen erfasst. Zur Ausrüstung jedes Teilnehmers gehört außerdem ein Computer, der das jeweils individuell angzeigte Bild berechnet.

Das Ergebnis einer zweijährigen Kooperation mit Illusion Walk ist das Immersive Deck, eine "kostengünstige und leistungsfähige Lösung", wie Hannes Kaufmann von der TU Wien ausführt. Im Immersive Deck trägt jeder Benutzer eine Kamera mit weitem Öffnungswinkel, die auf seiner VR-Brille angebracht ist. Für die Orientierung sind an den Wänden und der Decke des Raums viele QR-Codes angebracht, die von der Kamera gleichzeitig gelesen werden und so das präzise Erkennen der Position einer Person ermöglichen. Bewegungssensoren an Armen und Beinen erfassen die Körperbewegungen jedes Einzelnen, sodass alle im virtuellen Raum Anwesenden sehen, was die anderen tun.

Anders als in bisherigen virtuellen Umgebungen berechnet nicht mehr ein zentraler Computer die Bilder, sondern mehrere Computer, die die Anwender in einem Rucksack bei sich tragen. Das vermeidet laut Kaufmann nicht nur störende Kabel und mögliche Fehler in der Datenübertragung, sondern erlaubt durch die geringe Latenzzeit eine flüssige Darstellung von bis zu 90 Bildern in der Sekunde. Dass sich die Personen gegenseitig überdecken, wie dies bei an den Wänden angebrachten Kameras der Fall wäre, wird so ebenfalls vermieden.

Anwendungsmöglichkeiten sehen die Wissenschaftler nicht nur in der Unterhaltungs- und Spieleindustrie, sondern unter anderem auch in lebensnahen Trainingseinheiten beispielsweise für Feuerwehrleute oder Spezialpersonal in Fabriken. Getestet wurde das System auf einem 600m² großen Gelände in Wien.
Neue Testpersonen, die bei Experimenten mitmachen wollen, sind willkommen und können über eine Mailingliste Kontakt aufnehmen. Willkommen seien außerdem Kooperationspartner, die große Räume für weitere Experimente zur Verfügung stellen könnten. (ka)