NanoPi Neo Air: Klitzekleincomputer mit WLAN

Der Einplatinenrechner NanoPi NEO hat ein Update bekommen. Der Air wartet mit WLAN und Bluetooth auf und verzichtet dafür auf den Ethernet-Anschluss.

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NanoPi Neo Air: Klitzekleincomputer mit WLAN

(Bild: FriendlyARM)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Peter Eisner

Der Hersteller FriendlyARM hat seit kurzem eine neue Variante des NanoPi NEO im Programm. Der NanoPi NEO Air genannte Kleinstrechner verzichtet auf den Ethernet-Anschluss und die USB-Buchse des NEO. Der frei gewordene Platz auf der nur 40 mm × 40 mm messenden Platine wurde mit zahlreichen Extras aufgefüllt: Ein AP6212-Modul von Ampak sorgt für WLAN (802.11b/g/n, nur 2,4 GHz) und Bluetooth (4.0 LE). Zusätzlich zu dem auch beim NEO vorhandenen Slot für Micro-SD-Karten hat der NEO Air 8 GB eMMC-Flash an Bord. Außerdem ist ein Anschluss für ein separat zu erwerbendes Kamera-Modul hinzu gekommen.

Das AP6212-Modul sorgt für WLAN und Bluetooth. Darüber der eMMC-Flash von Samsung, oben rechts der DVP-Anschluss für das Kamera-Modul.

(Bild: FriendlyARM)

Durch den Verzicht auf klobige Schnittstellen ist die Bauhöhe auf wenige Millimeter geschrumpft. Das Gewicht des Computerchens liegt unter 10 Gramm. Einplanen muss man neben der Stromversorung auch eine WLAN- und Bluetooth-Antenne, für die ein IPEX-Anschluss auf der Platine vorgesehen ist. Preislich liegt der NEO Air mit ca. 20 US-Dollar erwartungsgemäß über dem eher spartanischen NEO, der ungefähr die Hälfte kostet.

Obgleich die Bauteile auf der Platine neu angeordnet wurden, hat sich das grundlegende Design nicht verändert: Als System-on-a-Chip (SoC) kommt ein Allwinner H3 mit vier Cortex-A7-Kernen zum Einsatz, gepaart mit 512 MB DDR3-Speicher, der allerdings nur einkanalig mit 16 Bit angebunden ist.

Gleich geblieben ist die Basis: ein Allwinner-H3-SoC mit einem sparsam angebundenen DDR3-Chip.

(Bild: FriendlyARM)

Mit dem seit Juni erhältlichen NanoPi NEO konnten Bastler bereits einige Erfahrungen sammeln. So wurde zum Beispiel ersichtlich, dass das SoC unter Last leicht überhitzt und sich in der Folge dynamisch heruntertaktet. Sofern der Anwendungsfall maximale Leistung erfordert, ist also ein Kühlkörper Pflicht. Nach nur zwei Monaten erschien eine überarbeitete Version (Revision 1.1) des Boards mit Detailveränderungen an den Spannungswandlern und Audio-Schnittstellen.

Weniger schön als bei der vielversprechenden Hardware sieht es bei der Software aus – wie so oft bei günstigen Raspberry-Pi-Konkurrenten. FriendlyARM setzt sowohl beim NEO Air als auch beim NEO auf ein angepasstes Image von Ubuntu Core in der Version 15.10 (Wily Werewulf). Damit ist man weniger flexibel als mit anderen NanoPi-Boards, für die oft auch ein Debian oder Ubuntu Mate bereit steht. Neben den als "offiziell" deklarierten Images bietet FriendlyARM für den NEO auch ein FreeBSD an.

Alternativ lohnt sich ein Blick auf das Armbian-Projekt. Das Ziel dieser Community-basierten Distribution ist die Versorgung von vernachlässigten ARM-Boards mit aktuellen Debian- oder Ubuntu-Systemen. Für den NanoPi NEO gibt es bereits ein Beta-Release.

Update: Der Support-Zeitraum für Ubuntu Core weicht von regulären Ubuntu-Versionen ab. Entgegen der ersten Darstellung erhält Ubuntu Core bis zum Erscheinen der nächsten Version Sicherheitsupdates. (hch)