Intel setzt bei Quantencomputern auf Silizium-Technik

Der Chipriese Intel will auch bei Quantencomputern von seiner reichen Erfahrung in der Fertigung von Silizium-Chips profitieren. Offenbar macht er gute Fortschritte dabei.

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Intel setzt bei Quantencomputern auf Silizium-Technik
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Von
  • Sascha Mattke

Fast alle Gruppen, die in Unternehmen und an Universitäten Quantencomputern entwickeln, setzen für die so genannten Qubits, die dafür gebraucht werden, supraleitende Materialien ein. Der Chiphersteller Intel dagegen versucht es mit klassischem Silizium, bei dem er sich dank seiner langjährigen Fertigungspraxis Vorteile verspricht. Tatsächlich meldete eine Forschungsgruppe von Intel und Wissenschaftlern an der TU Delft Ende 2016, jetzt Standard-Wafer, wie sie in heutigen Chipfabriken benutzt werden, mit ultrareinen Silizium für Qubits beschichten zu können. Das berichtet Technology Review online in "Warum Intel bei Quantencomputern auf Silizium setzt".

Gruppen, die mit supraleitenden Qubits arbeiten, können bereits Programmcode auf Chip-Prototypen mit mehreren Qubits ausführen. Mit Silizium-Qubits ist noch niemand so weit gekommen. Ein echter Quantencomputer würde jedoch Tausende oder Millionen Qubits benötigen, um von breitem Nutzen zu sein. Jim Clarke, der als Direktor Quanten-Hardware das Intel-Projekt leitet, argumentiert, dass sich dieses Ziel mit Silizium-Qubits eher erreichen ließe (wobei das Unternehmen auch an der supraleitenden Variante forscht).

Was nach seinen Worten für Silizium spricht, ist das Wissen und die Technik, die derzeit für die Produktion von konventionellen Chips mit Milliarden von identischen Transistoren eingesetzt werden. Dies sei die Grundlage dafür, auch Silizium-Qubits relativ schnell perfektionieren und hochskalieren zu können. "Die Hoffnung ist: Wenn wir die besten Transistoren herstellen, dann können wir mit ein paar Material- und Design-Änderungen auch die besten Qubits herstellen", erklärt Clarke.

Mehr dazu bei Technology Review online:

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(sma)