Smartphones HTC U Ultra und U Play: Mit Dual-Display, KI und viel Glas zu alter Stärke

Mit seinen beiden neuen Android-Smartphones U Ultra und U Play wagt HTC einen Neustart in Sachen Design und versucht mit viel Glas, einem zweiten Display und intelligentem Assistenten die Fans von einst zurückzugewinnen und neue zu erreichen.

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HTC U Ultra und HTC U Play: Mit Dual-Display, KI und viel Glas zu alter Stärke

Im Flaggschiff HTC U Ultra steckt High-End-Hardware und ein zweites Display für Benachrichtigungen.

(Bild: HTC)

Lesezeit: 7 Min.
Inhaltsverzeichnis

HTC will mit den Smartphones U Ultra und dem U Play wieder spannend werden: Statt der kantigen und seit dem ersten HTC One gepflegten Metalloptik, setzt man bei der neuen U-Serie auf viel Glas und deutlich rundere Formen. Dazu gibt es im Top-Modell U Ultra nicht nur die erwartbare Highend-Technik, sondern auch ein kleines zweites Display über dem großen 5,7-Zoll-Hauptbildschirm.

Zudem preist HTC seinen intelligenten Assistenten Sense Companion an, der auf beiden Modelle vorinstalliert ist. Er soll passend zum aktuellen Nutzerverhalten Entscheidung treffen, was den Nutzer gerade interessieren könnte. Die neuen Smartphones sollen dafür von ihrem Besitzer lernen und sich auf ihn einstellen. Das "U" in der Modellbezeichnung steht entsprechend für "you".

Das günstigere HTC U Play teilt das Design und den Assistenten ist aber kleiner und leichter.

(Bild: HTC)

Der Companion erinnert etwa daran, das Gerät rechtzeitig aufzuladen, wenn abends ein Termin im Kalender steht und der Akku bis dahin nicht durchhalten würde. Wird der dennoch nicht rechtzeitig geladen, versucht das Gerät eigenständig die Akku-Laufzeit so zu verlängern, dass es doch noch über den Abend kommt.

Mit der Zeit soll der HTC Sense Companion das Info-Display des U Ultra von alleine intelligent bestücken und dabei unwichtige Benachrichtigungen ausblenden. Darüber hinaus lassen sich etwa Wetterinformationen, Verknüpfungen zu häufige genutzten Programmen und Kontakte hinterlegen. Das Telefon "lernt" dabei, welche Kontakte oder Themen dem Nutzer wichtig besonders sind. HTC will die Funktionen lokal auf dem Gerät ausführen und sieht seine KI als Ergänzung zu Cloud-basierten Assistenten wie Google Now. Die Fähigkeiten des Sense Companion möchte man nach und nach erweitern.

Um sich besser mit den Assistenten verständigen zu können, hört das U Ultra auch besser als andere Smartphones. Gleich vier Mikrofone hat HTC eingebaut, mit denen das Ultra den Nutzer noch in 2 Meter Entfernung sicher verstehen soll. Je nach Sprache und Umgebungslautstärke seinen sogar bis zu 5 Meter möglich. Eine biometrische Erkennung soll verhindern, dass fremde Stimmen das Gerät ansprechen und benutzen können.

Im U Ultra steckt allerhand Highend-Hardware. Die sei zwar HTC gar nicht so wichtig als Unterscheidungsmerkmal, dennoch befindet man sich auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. So hat man die beim HTC One oft zu recht kritisierte Kamera verbessert. Im Gerät steckt ein 12-Megapixel-Sensor mit 1,55 µm großen Bildpunkten, der anders als beim Google Pixel von einen optischen Bildstabilisator profitiert. Die Frontkamera nimmt Bilder mit 16 Megapixeln auf und kann für bessere Selfies im Dunkeln je vier Pixel für ein 4-Megapixel-Bild kombinieren.

Das U Ultra hat als Hauptbildschirm ein 5,7-Zoll-LCD mit 2560 × 1440 Pixeln. Darüber befindet sich das zweite Touchdisplay für Benachrichtigungen und Informationen mit 2-Zoll-Diagonale (160 × 1040 Pixel). Der zweite Bildschirm ist keine direkte Erweiterung des Hauptschirms, die Android-Oberfläche bleibt davon unberührt. Ein sehr ähnliches Dual-Display-Konzept nutzt etwa das LG V20 bereits.

HTC U Ultra und HTC U Play (15 Bilder)

HTC U Ultra

Mit dem HTC U Ultra will es der taiwanische Hersteller noch mal wissen. Neues Design, High-End-Hardware und interessante Gimmicks sollen die Kunden zurückholen.
(Bild: asp)

Als Prozessor kommt der Snapdragon 821 von Qualcomm zum Einsatz, dem 4 GByte RAM zur Seite stehen. Der interne Speicher fasst 64 GByte. Die lassen sich mit einer MicroSD-Karte ergänzen. Funken kann das U Ultra maximal mit LTE Cat. 11 (600 MBit/s im Downlink).

Das U Play ist mit einem 5,2-Zoll-Display etwas kleiner geraten und zeigt eine Full-HD-Auflösung. Der Helio P10 von MediaTek steckt auch in vielen anderen Smartphones der Mittelkasse. Ihm gibt HTC 3 GByte Arbeitsspeicher mit. Dem Nutzer stehen 32 GByte interner und per MicroSD-Karte erweiterbarer Speicher zur Verfügung. Die Frontkamera hat 16 Megapixel, ebenso wie die Kamera auf der Rückseite. Das LTE-Modem erreicht maximal 300 MBits/s.

An beiden Modellen gibt es nur noch einen USB-C-Anschluss, die klassische 3,5-mm-Buchse fällt weg. Beim U Ultra versteht die das schnellere USB 3.1 Gen1, beim U Play nur USB 2.0. In der Packung soll jeweils ein passendes Headset liegen, aber kein Adapter für andere Kopfhörer. Den muss man sich bei Bedarf also gesondert zulegen. Das mitgelieferte Headset soll mit einem zusätzlichen Mikrofon Gehörgang und Umgebungsbedingungen ausmessen und den Klang entsprechend anpassen. Die Messung kann in Profilen auf dem Gerät gespeichert und gewechselt werden. Eine aktive Geräuschunterdrückung liefern die Kopfhörer allerdings nicht.

Echte Stereo-Lautsprecher gibt es nicht mehr: Stattdessen dient beim U Ultra der Hörerausgang als Ergänzung für den einzelnen Lautsprecher an der Unterseite. Ähnlich hat das Apple beim iPhone 7 gelöst.

Optisch machen beide Modelle einiges her. Die Glasrückseite kann in wahlweise Schwarz, Blau, Pink oder Weiß schimmern je nach Lichteinfall in unterschiedlichen Farbtönen, der Schwarzton zum Beispiel leicht grünlich, das Weiß rosafarben. Alle spiegeln die Umgebung deutlich wider. Damit hebt sich HTC von anderen Herstellern mit Glasrückseite sichtbar ab, wie bei der Konkurrenz bleibt das Glas aber ein deutlicher Fingerabdruckmagnet und ist nur durch beständiges Putzen wirklich schön zu halten.

Durch die abgerundete Rückseite liegen die Geräte deutlich besser in der Hand als ihre Vorgänger aus Metall. Ein spezielles Herstellungsverfahren mit mehreren Glasschichten und Gorilla Glas 5 sollen die Bruchgefahr senken. Zusätzlich gibt es vom U Ultra eine teurere Version mit Saphir-Glas, das kratzfester sein soll.

Die Vorderseite bleibt bei allen Modelle schwarz. Dort gibt es den bekannten Fingerabdruckscanner, der auch als Sensorfläche für den Homebutton dient, sowie zwei beleuchtete Sensortasten für den Task-Wechsler und die Zurück-Funktion. Beide Modell sind knapp 8 Millimeter dick, das U Play wiegt 145 Gramm, das U Ultra 170 Gramm.

HTC legt weiterhin seine eigene Sense-Oberfläche über das installierte Android, die kommt aber mittlerweile optisch recht nahe an Standard-Android heran. Auf dem U Ultra wird Android 7 laufen, das U Play dagegen noch mit Android 6.0 ausgeliefert.

Ab Mitte Februar soll das HTC U Ultra für eine unverbindliche Preisempfehlung zwischen 700 und 750 Euro auf den Markt kommen. Die Version mit 128 GByte Speicher und Saphir-Glas soll 850 Euro kosten. Für das U Play peilt HTC ebenfalls Mitte bis Ende Februar an. Die 32-GByte-Version wird für 400 bis 450 Euro in schwarz und blau auf den Markt kommen, die anderen Farbvarianten folgen im März. Modelle mit mehr Speicher sind für Deutschland nicht geplant.

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HTC U-Serie
Modell U Ultra U Play
Betriebssystem Android 7.0 Android 6.0
Prozessor / Kerne Qualcomm Snapdragon 821 / 4 / 2,15 GHz MediaTek Helio P10 / 8 / 2 GHz
Grafik Adreno 530 ARM Mali-T860 MP2
Arbeitsspeicher 4 GByte 3 GByte
Flash-Speicher 64 / 128 GByte 32 GByte
Wechselspeicher / max. MicroSDXC / 256 GByte MicroSDXC / 256 GByte
Display 5,7 Zoll / Super-LCD 5,2 Zoll / Super-LCD
Auflösung (ppi) 2560 x 1440 Pixel (513 ppi) 1920 x 1080 Pixel (424 ppi)
Displayschutz Gorilla Glass 5 / Saphir-Glas Gorilla Glass
SIM Nano-SIM Nano-SIM
LTE / UMTS LTE Cat. 11 (600 / 50 MBit/s) / HSPA (42,2 / 14,4 MBit/s) LTE Cat. 6 (300 / 50 MBit/s) / HSPA (42,2 / 14,4 MBit/s)
WLAN 801.11 a/b/g/n/ac 801.11 a/b/g/n/ac
Bluetooth Bluetooth 4.2 Bluetooth 4.2
Navigation GPS, Glonass, Beidou GPS, Glonass, Beidou
USB-Anschluss USB Typ C (USB 3.1 Gen1) USB Typ C (USB 2.0)
Akkukapazität 3000 mAh 2500 mAh
Hauptkamera 12 Megapixel, Dual-Blitz, Laser-Autofokus, PDAF, OIS 16 Megapixel, Dual-Blitz, PDAF, OIS
Frontkamera 16 Megapixel, Ultrapixel-Modus 16 Megapixel, Ultrapixel-Modus
Abmessungen (H × B × T) 162,4 x 79,8 x 8 mm 146 x 73 x 8 mm
Gewicht 170 Gramm 145 Gramm
Farbvarianten Schwarz, Blau, Pink, Weiß Schwarz, Blau, Pink, Weiß
Preis (UVP) 700 bis 850 Euro 400 bis 450 Euro

(asp)