Python Fire: Bibliothek generiert automatisch Kommandozeile

Die nun als Open-Source-Software bereitgestellte Bibliothek wird bei Google unter anderem im Deep-Learning-Projekt Google Brain genutzt.

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Python Fire
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Google hat die Programmierbibliothek Python Fire unter eine Open-Source-Lizenz gestellt. Die Bibliothek erzeugt eine Befehlszeile aus offenbar jedem Python-Code heraus. Dafür müssen Entwickler die Fire-Funktion im Python-Programm aufrufen, die das Programm dann zur Kommandozeile werden lässt.

Entwickler müssen also keine Argumente definieren, Hilfeinformationen aufsetzen oder eine den Code beschreibende Funktion schreiben. Um eine Python-Komponente – Klasse, Objekt, Dictionary, Funktion oder ganzes Modul – in eine Kommandozeile inklusive Befehlszeilenergänzung und Dokumentation umzuwandeln, inspiziert Python Fire den Code. Die Befehlszeile bleibt außerdem unabhängig von Code-Änderungen anscheinend immer aktuell. Ein Vorteil davon ist auch, dass Entwickler beim Schreiben einer Python-Bibliothek nicht mehr ihre Hauptmethode oder ihren Client aktualisieren müssen, sollten sie mit der Bibliothek experimentieren. Stattdessen können sie das Stück der Bibliothek ausführen, das sie von der Kommandozeile aus ansprechen.

Bei Google kommt Python Fire zum Einsatz, um Befehlszeilentools aus Python-Bibliotheken zu generieren. So gibt es ein Bildmanipulationswerkzeug, das mithilfe von Fire und der Python Imaging Library (PIL) gebaut wurde. Im Deep-Learning-Projekt Google Brain kommt zudem ein Experiment-Management-Tool zum Einsatz, das ebenfalls mit Fire entstanden ist. Die Experimente lassen sich somit gleichermaßen gut mit Python oder Bash verwalten.

Die Bibliothek lässt sich via Python Package Index (PyPI) über den Befehl pip install fire aufrufen. Ihr Code liegt außerdem auf GitHub bereit. (ane)