IT-Mittelstand spricht sich für ein Digitalministerium aus

Wie kann der Digitalstandort Deutschland gestärkt werden? Die mittelständischen IT-Unternehmen geben der Politik einige Empfehlungen. Diese reichen von einem eigenen Digitalministerium bis hin zur besseren Bildung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 21 Kommentare lesen
Internet

(Bild: dpa, Ralf Hirschberger)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der IT-Mittelstand in Deutschland fordert von der künftigen Bundesregierung die Einrichtung eines Digitalministeriums. Die Entscheidungskompetenzen in Sachen Netz- und Digitalpolitik seien derzeit auf zu viele Ministerien verteilt, sagte der Präsident des Bundesverbands IT-Mittelstand (Bitmi), Oliver Grün, am Mittwoch auf der CeBIT. Die Folgen seien ein hoher Koordinationsaufwand, langsame Entscheidungen und Streit um die Zuständigkeiten. Bei einem so zentralen Zukunftsthema können wir uns das nicht erlauben", betonte Grün. Sonst drohe Deutschland international abgehängt zu werden.

Immer wieder kommt es seitens der Wirtschaft aber auch der Politik zu Apellen, Netzthemen in einer Behörde zu bündeln. Derzeit sind unter anderem das Wirtschafts-, das Innen- sowie das Verkehrsministerium für diese Themen zuständig. Gegner einer Bündelung argumentieren, dass von den Folgen der Digitalisierung ohnehin alle Ressorts betroffen seien.

Der Bitmi, der nach eigenen Angaben mehr als 1500 ausschließlich mittelständische IT-Unternehmen in Deutschland vertritt, fordert darüber hinaus mehr Investitionen in die digitale Infrastruktur sowie in die digitale Bildung. "Die Erschließung auch ländlicher Räume mit Breitbandinternet ist dafür ein wichtiger Schritt, denn hier sitzt oftmals der Mittelstand", erklärte Verbands-Vizepräsident Martin Hubschneider. Der Bund müsse deshalb erheblich in den Ausbau des Glasfasernetzes investieren.

Um die digitale Kompetenz in Deutschland zu stärken, soll nach Ansicht des Verbands bereits an Grundschulen das Fach Digitalkunde unterrichtet werden. "Wir müssen einfach früher anfangen", sagte Grün. Dann könne ein Grundstein gelegt werden für ein tiefes Verständnis digitaler Technologien und Programmierung. Auch werde dadurch ein Bewusstsein für einen sensiblen Umgang mit Daten geschaffen. Im Bitmi-Positionspapier „Digitaler Mittelstand 2020" heißt es, Programmieren sei die "die wichtigste Fremdsprache unserer Zukunft". (msi)