Force-Touch für zehn Finger

Einige Smartphones erkennen am Touchscreen verschiedene Druckstufen und erweitern so die Eingabemöglichkeiten. Der Force-Touch hat andere inspiriert, die drucksensitive Eingabe zu verfeinern. Heraus kamen überraschend flexible Eingabematten.

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Force-Touch für zehn Finger
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Touchscreens gehören heute zur Standardausstattung von Mobilgeräten. Apple, Huawai und andere haben die Eingabemöglichkeiten an ihren Geräten durch den sogenannten Force Touch erweitert: Drückt man länger auf einen Punkt, ruft dies eine neue Funktion oder eine andere App auf. Auf der DisplayWeek haben mehrere Firmen diese Eingabemöglichkeiten verfeinert, indem sie den drucksensitiven 10-Finger-Touch extrem fein auflösen.

Beispielsweise Peratech Holdco: Sie stellt in der iZone eine druckempfindliche Eingabematte vor, die verschieden starke Druckpunkte unterscheidet. Anders als etwa Apple, die kapazitiven Touch nutzen, setzt Peratech bei seinen Sensorfeldern auf die resistive Touchtechnik.

Force-Touch-Felder (5 Bilder)

Das Touchtablet von Sense funktioniert nach dem selben resistiven Prinzip; Das Notebook oben im Bild zeigt die Anschlagsstärke auf der Piano-Tastatur.
(Bild: Ulrike Kuhlmann)

Gleiches macht die Firma Sensel: Sie hat vor zwei Jahren auf Kickstarter über 440.000 US-Dollar eingesammelt und ist nun bereit, das Morph genannte Touchpad in den Handel zu bringen.

Morph ist eine druckempfindliche Platte mit resistiven Touchsensoren, die extrem feinfühlig auf Berührungen reagieren. Ein Druck zwischen fünf Gramm und fünf Kilogramm wird laut Sense mit 32.000 Stufen erkannt. Die Auflösung ist mit 6500 dpi sehr fein. Dank dieser Kombination erkennt das 400 Gramm leichte Tablet sogar unterschiedlich kräftige Pinselstriche mit einem echten Zeichenpinsel.

Über spezielle Silikonauflagen kann man das etwa iPad-große Eingabetablett (es misst 24 cm × 17 cm und ist knapp 7 mm dick) für diverse Einsatzgebiete fit machen. So lässt es sich beispielsweise in eine herkömmliche Tastatur verwandeln, aber auch als Midi Controller einsetzen und zur Trommel oder zum Game Pad ummünzen.

Die Pads werden mit kleinen Magneten am Platz gehalten. Wer möchte, kann auch eigene Auflagen entwickeln und diese entweder als Papierausdruck auf das Morph legen oder aber auf eine von Sense angebotene Leerplatte kleben.

Auf Eingaben reagiert das alufarbene Tablet sofort, die Latenz bleibt angenehm gering. Man schließt es per USB an den Rechner, mit Mobilgeräten verbindet es sich per Bluetooth LE. Die eingebauten Akkus werden per USB OTG geladen. Sense hält eine API für App-Entwickler bereit, diverse Anwendungen sollen bereits kompatibel sein. Das Morph wird laut Sense für 300 US-Dollar inklusive einem Overlay und einer Aufbewahrungsbox angeboten; jedes weitere Silikon-Pad kostet 25 Dollar. (uk)