Boeing will Pilotenmangel mit autonomem Flugzeug begegnen

Weltweit wächst der Flugverkehr. Boeing rechnet damit, dass im Laufe der nächsten 20 Jahre der Bedarf an Piloten nicht mehr gedeckt werden kann. Helfen könnte autonomes Fliegen.

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Boeing will Pilotenmangel mit autonomem Flugzeug begegnen

Diese Airforce One von Boeing brachte US-Präsident Franklin D. Roosevelt 1945 zur Konferenz nach Yalta. Eine Douglas C-54 Skymaster. McDonnell Douglas wurde später von Boeing übernommen.  Damals war an autonomes Fliegen noch nicht zu denken.

(Bild: boeing.com)

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Der US-amerikanische Flugzeughersteller Boeing arbeitet an einer Technik, die Piloten im Cockpit überflüssig machen sollen. Das geht laut einem Bericht der Washington Post auf Äußerungen des Boeing-Managers Mike Sinnett auf der derzeit laufenden Luftfahrtschau in Le Bourget hervor. Die Technik werde dieses Jahr zunächst im Simulator getestet, kommendes Jahr voraussichtlich in einem Flugzeug.

In den kommenden 20 Jahren rechne er damit, dass das Flugaufkommen erheblich ansteigen werde. Er sehe Bedarf für 41.000 Passagierflugzeuge, das heiße, es würden etwa 617.000 Piloten benötigt. Das sei ein Problem, das mit Technik für autonomes Fliegen behoben werden könne, insbesondere auf Langstrecken.

In dem Bericht wird der Flugindustrie-Analyst Robert W. Mann Jr. zitiert, der vor allem durch das ökonomische Wachstum aufstrebender Länder eine stärkere Nachfrage nach Flugreisen sieht. Die Fluggesellschaften bekämen Probleme, die Cockpits mit geeigneten Fachkräften zu besetzen. Vermutlich würden die Menschen dem autonomen Fliegen zunächst skeptisch begegnen, daher werde es wohl erst einmal in Frachtflugzeugen eingesetzt.

Autonomes Fliegen ist auch für den Boeing-Konkurrenten Airbus ein Thema. Dort wird aber anscheinend etwas kleinteiliger vorgegangen, zunächst einmal will das Unternehmen ein autonomes Lastenflugtaxi testen, später sollen so auch Personen transportiert werden. (anw)