Nex Machina angespielt: Blitzgewitter im Kugelhagel

Robotron-Entwickler Eugene Jarvis verwandelt seinen alten Twin-Stick-Shooter zusammen mit den Finnen von Housemarque in eine lodernde Bullet Hell. Wir haben uns angeschaut, ob der moderne Arcade-Remix für Windows und PS4 geglückt ist.

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Nex Machina angespielt: Blitzgewitter im Kugelhagel

(Bild: heise)

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Eugene Jarvis ist einer der Pioniere der Videospiele. 1982 kam sein Spiel "Robotron: 2084" in die Spielhallen. Es gilt als Prototyp der sogenannten Twin-Stick-Shooter, bei denen man eine Arena aus der Vogelperspektive sieht. Mit einem Stick steuert man die Spielfigur, mit dem zweiten Stick die Richtung der Schüsse.

Das Prinzip hat sich in den letzten Jahrzehnten kaum verändert, nur die Grafik ist hübscher geworden. Als Spezialisten gelten die finnischen Entwickler von Housemarque, die mit "Super Stardust HD" und "Resogun" zwei vielbeachtete Twin-Stick-Shooter für die PS3 und PS4 veröffentlichten. Nun haben die Finnen den Altmeister ins Boot geholt, um mit "Nex Machina" dem alten Robotron ein aktuelle Antlitz zu verpassen. Das Spiel läuft nicht nur auf der PS4, sondern über Steam auch auf Windows PCs und kostet rund 20 Euro.

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Wie schon von Super Stardust gewohnt, brennt Nex Machina von der ersten bis letzten Sekunde ein Farbgewitter ab, das den Spieler in einen wahren Rausch versetzt. Der muss seine Spielfigur durch wechselnde Arenen steuern, die mit Laserschranken und anderen Hindernissen gespickt sind, von denen sich einige zerstören lassen. Damit er sich nicht nur in eine Ecke verkriecht und auf die feindlichen Hundertschaften wartet, sind in den kleinen Leveln grün leuchtende Menschen verstreut, die der Spieler einsammeln muss, bevor die roten Gegner sie erwischen. Dadurch bleibt man immer in Bewegung und muss die Gegner kamikazeartig angreifen.

Rosa gefärbte Laserschranken sind unüberwindbar, eine Berührung bedeutet den sofortigen Neustart des Levels. Doch wie schon in Super Stardust kann der Spieler seine Figur auf Knopfdruck kurz beschleunigen, sodass sie unter den rosa Schranken hindurchtaucht. Hierbei sind Timing und Rhythmus gefragt, denn der Turbo braucht einige Sekunden um neu aufzuladen. Bei besonderen Treffern werfen die Gegner Schilde und Waffenupgrades ab.

Der Arcade-Modus umfass sechs große Welten, die jeweils 15 bis 20 Minuten dauern – wenn man nicht unterwegs alle seine Leben verliert. Nur im leichtesten Schwierigkeitsgrad kann man danach in einer neuen Runde gleich weiterspielen – sonst geht es wieder von vorne los. In den späteren Leveln muss man sich die Positionen der Schranken und die Wege genau einprägen. Zuweilen stürmen so viele Gegner auf den Spieler zu, dass man im Blitzlichtgwitter nicht mehr erkennt, wo es denn als nächstes hingehen soll.

Am Ende der großen Welten warten Bossgegner, die den Spieler mit rosa Geschossen eindecken, sodass sie spiralförmire Moiré-Muster bilden. Hier ist exaktes Manövrieren nötig, denn bei der ersten Berührung fliegt der Schild weg und bei der zweiten geht der Bosskampf von vorne los.

Nex Machina ist ein farbgewaltiger Angriff auf die Sinne mit hervorragendem Spielfluss und einem durchaus knackigen Schwierigkeitsgrad. Woran es dem Spiel etwas mangelt, ist die Dauermotivation, denn online kann man sich allenfalls in den Highscore-Listen mit anderen Spielern vergleichen. Koop-Partien mit einem Mitspieler sind nur lokal möglich. Davon abgesehen finden Arcade-Fans hier ein überaus kurzweiliges Ballervergnügen. (hag)