JP-Morgan-Chef Jamie Dimon hält Bitcoin für "Betrug"

Nur für "Mörder" und "Drogendealer" brauchbar: Wenn es um Bitcoin geht, macht der Chef der weltgrößten Bank JP Morgan Chase keine Gefangenen. Der Blockchain-Technik kann er hingegen mehr abgewinnen.

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JP-Morgan sieht Bitcoin als "Betrug"

Kein Bitcoin-Fan: Jamie Dimon, Chef von JP Morgan Chase

(Bild: Steve Jurvetson, CC BY 2.0 )

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Jamie Dimon, Chef der weltgrößten Bank JP Morgan Chase, hat das Kryptogeld Bitcoin als „Betrug“ bezeichnet. Auf einer Branchenkonferenz sagte er laut US-Medien, dass die Währung allenfalls für "Mörder“ und "Drogenhändler“ tauge oder für Menschen in Ländern wie Nordkorea und Venezuela. Es werde nicht gut enden mit dem Kryptogeld, momentan sei es Dimon zufolge schlimmer als die holländische Spekulations-Manie um Tulpenzwiebeln, die dort im 17. Jahrhundert grassierte.

Sollte er Trader in seinem Haus erwischen, die Bitcoins kaufen, würde er sie sofort feuern, fügte er hinzu. Der Bitcoin-Preis gab nach Bekanntwerden von Dimons Äußerungen merklich nach. Ob das an Dimons öffentlichem Missfallen lag oder doch eher an den immer noch in der Luft liegenden Spekulationen über ein Verbot von Kryptogeldbörsen in China, lässt sich schwer sagen. Starke Schwankungen sind aber auch nichts Ungewöhnliches am Kryptogeldmarkt. Nach wie vor ist der Wertzuwachs des Bitcoin von rund 800 Euro Anfang Januar auf aktuell rund 3200 Euro immer noch spektakulär. Dimon hatte sich auch in vergangenen Jahren schon negativ über das Kryptogeld geäußert.

Deutlich positiver fiel Dimons Urteil über die hinter den Kryptowährungen liegende Blockchain-Technik aus. Die sei nützlich für Banken, auch wenn Anwendungen noch nicht über Nacht fertig würden. JP Morgan Chase engagiert sich auch entsprechend als Mitglied der Ethereum Enterprise Alliance sowie des Hyperledger-Projekts, das unter dem Dach der Linux-Foundation läuft. Beide Konsortien haben wollen vor allem Unternehmensanwendungen mit Blockchaintechnik entwickeln. Eine eigene Implementation einer auf Ethereum basierenden privaten Blockchain namens Quorum hat die von Dimon geführte Bank auch bereits vorgelegt.

Die Bitcoincommunity nahm Dimons Äußerungen eher spöttisch auf. Manche verwiesen etwa auf eine Rekordstrafe von 13 Milliarden US-Dollar, die JP Morgan Chase im Jahr 2013 zahlen musste. Hintergrund des zivilrechtlichen Vergleichs mit den US-Behörden war der Vorwurf dubioser Hypothekengeschäfte im Vorfeld der weltweiten Finanzkrise, die im Sommer 2007 begann. (axk)