Oracles neuer 32-Kern-Prozessor SPARC M8 mit mehr Performance

Mit dem M8 stellt Oracle die neue Generation seiner SPARC-Prozessoren vor. Besonders die hauseigene Oracle DB und Java sollen von den Neuerungen profitieren.

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Oracle stellt M8-Prozessoren vor
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Von
  • Jan Bundesmann

Knapp zwei Wochen vor der großen Anwenderkonferenz OpenWorld San Francisco stellt Oracle seine neue Prozessorgeneration SPARC M8 vor – auch etwa zwei Wochen, nachdem große Sparmaßnahmen in der SPARC-Entwicklungsabteilung bekannt wurden. In der Pressekonferenz betonte Oracles Chief Corporate Architect Edvard Screven, dass es für die neuen Systeme mindestens bis 2034 Support geben solle.

SPARC M8 soll in erster Linie schneller sein: bis zu 40 Prozent Geschwindigkeitszuwachs soll er im Vergleich zu M7-Systemen bringen. Wie der Vorgänger besitzt der M8 32 Kerne mit jeweils acht Threads. Er läuft bei 5 GHz und laut einem Bericht bei The Next Plattform mit einem neuen Kern-Typ S5, der vier Instruktionen pro CPU-Cycle ausführt. Für kryptographische Routinen stehen Koprozessoren zur Verfügung, die die gängigen Verschlüsselungen und Hashing-Algorithmen beherrschen.

Neben der Beschleunigung der CPU hat Oracle den Prozessoren Silicon Secured Memory in Version 2.0 verpasst, mit dem sich Speicherbereiche einer Anwendung zuordnen lassen. Zusammen mit den Koprozessoren sollen so laut Oracle Sicherheitsfunktionen nur geringem Overhead verursachen.

Bestandteil der neuen Systeme ist auch Data Access Acceleration (DAX) 2.0, ein spezieller Instruktionssatz für Oracle DB, der In-Memory-Analysen beschleunigt – einer der Gründe für die erhöhte Geschwindigkeit gegenüber x86- oder älteren SPARC-Systemen.

Entsprechend bringt Oracle Systeme der Midrange-Server der T8-Reihe, einen neuen M8-High-End-Server und einen aktualisierten SuperCluster M8 mit dem neuen Prozessor auf den Markt. Die T8-Server existieren in 1HE-, 3HE- und 6-HE-Varianten mit einem, zwei oder vier CPUs und bis zu 1 TByte RAM pro CPU-Sockel. Der High-End-Server M8 kommt in einem 10HE-Gehäuse und besitzt 8 CPU-Sockel. Außerdem kann er bei der Virtualisierung nicht nur logische Domänen wie die T-Reihe, sondern auch physische Domänen verwenden, die virtuelle Maschinen auf Hardware-Ebene voneinander abschotten. Der SuperCluster M8 schließlich füllt ein komplettes Rack. Es gibt ihn in verschiedenen Varianten. Oracle nennt explizit Minimum Rack, Maximum Storage Rack und Maximum Compute Rack. Diese unterscheiden sich unter anderem in der Zahl der Storage-Controller, der Compute-Knoten und der verbauten InifiniBand-Switches.

Auf allen Systemen läuft Solaris 11.3, für das der lange Support-Zeitraum bis 2034 gelten soll. Zudem kündigte Oracle Version 11.4 des Betriebssystem für Herbst 2018 an. Ein Whitepaper erläutert die Neuerungen des Prozessors im Detail. Auch die Hardware der Oracle-Cloud will das Unternehmen auf M8-Systeme umstellen. (jab)