Arktis: Nordost-Passage erneut frei

(Bild: Bild: Universität Bremen )

Jährliches Minimum des Meereises vermutlich erreicht. Trend zeigt unvermindert nach unten

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Auf dem arktischen Ozean hat das Meereis sein diesjähriges Minimum vermutliuch erreicht, wie das National Snow an Ice Data Center (NSIDC) der USA berichtet. Demnach betrug die Ausdehnung am 13. September 4,64 Millionen Quadratkilometer und hat seitdem wieder zu genommen. In den nächsten Tagen sei es aber noch immer möglich, dass entsprechende Wind- und Wetterverhältnisse die Meereisfläche wieder schrumpfen und unter den Wert vom 13.9. drücken.

Eisbedeckung am 20. September. Im Vergleich dazu der bisherige Minusrekord von 2012 und der Median der Jahre 1981 bis 2010, jeweils für den 20. September. (Bild: Universität Bremen)

Das Eis auf dem nördlichen Ozean und seinen Nachbarmeeren, wie der Ostsee, dem Ochotskischen Meer oder dem Pazifik zwischen Alaska und Sibirien schwankt in seiner Ausdehnung mit den Jahreszeiten stark. Seine größte Ausdehnung erreicht es gewöhnlich kurz vor dem Frühlingsanfang und sein Minimum ein halbes Jahr später im September. Das diesjährige Maximum war in diesem Jahr nach einem ganz außergewöhnlich warmen arktischen Winter das kleinste je beobachtete.

Seit Ende der 1970er wird das Eis täglich von verschiedenen Satelliten vermessen. Seitdem ist auch ein negativer Trend in der spätsommerlichen Eisausdehnung zu verzeichnen. Das Eis zieht sich in den Sommermonaten immer weiter zurück. In diesem Jahr war das Minimum 1,58 Millionen Quadratkilometer kleiner als der Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010 schreibt das NSIDC. (Hier kann beim NSIDC der Bedeckungsgrad in einer interaktiven Grafik für jedes einzelne Jahr nachvollzogen werden.)

Der Rückgang ist infolge der globalen Erwärmung, die in der Arktis besonders rasch voran schreitet. Seit dem Ende des letzten Jahrzehnts hat das dazu geführt, dass ab spätestens Mitte August mindestens einer der beiden Seewege vom Atlantik zum Pazifik entlang der Küsten Eurasiens oder durch die kanadische Inselwelt befahrbar ist, wie zum Beispiel hier auf der aktuellen Seeeisgrafik der Universität Bremen zu sehen ist.

In diesem Jahr ist es die Nordost-Passage nördlich von Sibirien, die gerade vom chinesischen Frachter "Tianjin" aus Asien kommend befahren wurde. China schickt in diesem Jahr insgesamt sechs Schiffe auf diesem Weg von und nach Europa. Zugleich hat auch gerade der chinesischer Eisbrecher "Xuelong" die Nordwest-Passage zwischen den kanadischen Inseln durchquert, schreibt Asia Times Online. Das Schiff war auf einer Forschungsreise unterwegs, die es rund um die Arktis führte.