ESA-Sonde Rosetta: Überraschend neues allerletztes Foto gefunden

Wissenschaftler haben in den zuletzt von Rosetta übermittelten Daten überraschend noch ein weiteres Foto gefunden. Es zeigt die Landestelle aus gerade einmal rund 20 Metern Entfernung, und zwar noch etwas detaillierter als das vormals letzte Foto.

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ESA-Sonde Rosetta: Überraschend allerletztes Foto vor Landung gefunden

Rosettas wirklich allerletztes Foto (im roten Rahmen) und das nun vorletzte (gelb) (nach Zoom 8 MByte)

(Bild: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA)

Lesezeit: 3 Min.

Ein Jahr nachdem die ESA-Sonde Rosetta auf ihrem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko gelandet und der Kontakt zur Erde abgebrochen ist, haben Forscher ein neues allerletztes Foto veröffentlicht, das überraschend gefunden worden sei. Die Aufnahme sei aus 17,9 bis 21 Metern Entfernung zur Oberfläche aufgenommen worden. Von dem Bild seien vergangenes Jahr nur 12.228 Byte auf der Erde empfangen worden. Weil jedes Bild aber eigentlich 23.048 Byte groß war, sei das Fragment von der automatischen Software nicht mehr als Bild erkannt worden.

Erst die Ingenieure des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen hätten es in den Daten entdeckt. Nun zeigt es die Oberfläche noch einmal etwas detaillierter als das bislang letzte Foto. Das wurde – anders als bislang angenommen – auch nicht aus etwa 50 Metern, sondern rund 25 Metern Entfernung aufgenommen.

Rosettas Landung: Die letzten neuen Bilder vom Kometen (13 Bilder)

Rosettas 2017 entdecktes allerletztes Foto
(Bild: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA)
ESA-Mission Rosetta

Rosetta war zehn Jahre zu dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko unterwegs. Die ESA-Sonde und der Lander Philae sollen den Himmelskörper aus dem Orbit und auf der Oberfläche erforschen.

Wie die Forscher nun erläutern, wurden die Bilder der Sonde nicht pixelweise übertragen, sondern wegen des benutzten Kompressionsalgorithmus ebenenweise. Jede Ebene enthielt dabei neue Details. Da 53 Prozent der Bilddaten übertragen wurden, war die Kompressionsrate zwar schlechter als eigentlich vorgesehen, aber doch mehr als ausreichend. So seien zwar einige der feineren Details verlorengegangen, aber trotzdem ein besseres Bild als das vorherige zusammengekommen. Das liege daran, dass die Kamera vor der Landung noch einmal modifiziert wurde. Ein Farbfilter sei entfernt worden, wodurch Bilder aus einer Distanz von 15 Metern richtig scharf geworden seien. Bei der Annäherung an diesen Punkt seien die Bilder deswegen immer besser geworden und so auch dieses allerletzte.

Rosetta war 2004 losgeschickt worden und mehr als zehn Jahre unterwegs, bis sie ihren Kometen Im Sommer 2014 erreicht hatte. Auf dem landete das von ihr mitgebrachte Mini-Labor Philae und sendete einige Tage lang jede Menge Daten. Weil es aber im Schatten stand, gingen seine Energiereserven schließlich zur Neige und es meldete sich nur noch einmal wieder. Derweil kreiste Rosetta um den Kometen und lieferte den Forschern viele Daten zu dem Himmelskörper und über die Anfänge unseres Sonnensystems. Weil sich der Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko mit Rosetta aber wieder von der Sonne entfernte, ging der Sonde schließlich die Energie aus und so entschied die ESA, das Gefährt sanft auf der Oberfläche landen zu lassen. Bis kurz vor dieser Landung sendete die Sonde dann Daten und Bilder, die immer noch Überraschungen liefern können, wie sich nun zeigte.

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(mho)