Erster D-Star-Satellit vor dem Start

Ein neues Kapitel bei Satelliten für den Amateurfunk soll D-Star One aufschlagen. Der Kleinsatellit startet am 28. November vom russischen Vostochny im östlichen Russland.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 70 Kommentare lesen
D-Star One

Die Komponenten für den D-Star-One-Satelliten sind redudant ausgelegt.

(Bild: German Orbital Systems)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Michael Link

Morgen wird vom russischen Vostochny eine Sojus-Rakete starten, der unter anderem den Cubesat D-Star One ins All bringt. Der vier Kilogramm schwere Kleinsatellit soll auf der bereits vielfach eingesetzten Cubesat-3U-Plattform vier Funkmodule mit D-Star-Technik (Digital Smart Technologies for Amateur Radio) tragen. Von ihnen sollen zwei für die Steuerung genutzt werden, während zwei weitere Funkamateuren weltweit zur Verfügung stehen sollen.

D-Star One wurde von der Firma German Orbital Systems als Demonstrationsprojekt entwickelt und gebaut. Seit dem Start von OSCAR1, dem ersten Amateurfunksatelliten im Jahre 1961, sind zwar bereits mehr als 100 Amateurfunksatelliten gestartet, doch D-Star One ist der erste, der ausschließlich auf den zur Jahrtausendwende vom japanischen Amateurfunkverband JARL entwickelten digitalen Übertragungsstandard D-Star setzt. Das Übertragungsprotokoll bei D-Star ist zwar ein offener Standard, aber Sprache wird mit dem proprietären und durch Patente geschützen AMBE-Codec (Advanced Multi Band Excitation) mit 2,4 Kilobit pro Sekunde komprimiert übertragen, was bisweilen für Kritik sorgt.

Die beiden Funkmodule für Amateurfunk werden im Halbduplex-Verfahren funktionieren, das heißt: Das Satellitensignal ist auf 435,525 Megahertz zu hören (Downlink) und hört selbst auf 437,325 Megahertz (Uplink), Telemetriedaten soll man auf 437,700 Megahertz empfangen können, wo auch eine Bake mit Sprachaufzeichnung läuft. Die Sendeleistung beträgt 0,8 Watt. Um Energie zu sparen, ist der Satellit pro Minute nur während 20 Sekunden empfangsbereit. Nur wenn Signale empfangen werden, bleibt der Satellit für fünf Minuten aktiv.

Bei einem launigen Empfangswettbewerb vergibt der Betreiber für Empfangspioniere einen Preis und eine persönliche Erwähnung in Form von Sprachdurchsagen nach der Kommissionierungsphase.

[Update 01.12.2017 – 09:00 Uhr] Die russische Rakete ist nach dem Start verloren gegangen und mit ihr die Nutzlast. In der zweiten Hälfte 2018 soll ein neuer Versuch mit einem zweiten Satelliten unternommen werden. (mil)