Prozessor-Lücken Meltdown und Spectre: De Maizière will eigene Schlüsseltechnologien stärken

Angesichts der Offenlegung schwerwiegender Sicherheitslücken in unzähligen Prozessoren hat der Innenminister sich dafür ausgesprochen, wichtige Schlüsseltechnik in Europa anzusiedeln. Meltdown und Spectre seien ein Weckruf, ergänzte der VDE.

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Prozessor-Lücken Meltdown und Spectre: De Maizière will eigene Schlüsseltechnologien stärken

(Bild: Intel)

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  • dpa
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Nach dem Bekanntwerden der aktuellen Sicherheitslücken in Computer-Chips will der geschäftsführende Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) in Europa stärker auf eigene Entwicklungen bei wichtigen Schlüsseltechniken setzen. "Hierzu gehört auch die Chiptechnologie, jedenfalls aber Sicherheitstechnologie", sagte de Maizière am Freitag. IT-Sicherheitsprodukte aus Deutschland seien weltweit hoch anerkannt. "Dieses Potenzial muss noch besser genutzt werden."

Auch der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik VDE sieht den "weltweiten Chip-Gau" als "Weckruf" für den Standort Deutschland. Gefordert seien hierzulande Kompetenzen in Technologie, Hardware-Design und Produktion, sagte VDE-Chef Ansgar Hinz. Seit Jahren trete der VDE dafür ein, die gesamte Kette vom Chip-Design bis zur Fertigung in Europa zu fördern.

De Maizière sprach sich dafür aus, künftig Mindeststandards in Sachen IT-Sicherheit verbindlich vorzuschreiben. "Ob wir dies über freiwillige Gütesiegel in Verbindung mit einem Haftungsregime oder als verpflichtendes Marktzugangskriterium analog der sogenannten CE-Kennzeichnung einführen, prüfen wir gerade innerhalb der Bundesregierung und auf europäischer Ebene." (mho)