Kenia: Internet-Ballon stürzt auf Feld, Bauer will Google-Holding Alphabet verklagen

Ein Funk-Ballon von Alphabet (Project Loon) ist auf dem Feld eines kenianischen Bauern gelandet. Schaulustige zerstörten dessen Ernte, was Alphabets Mitarbeiter nicht interessiert haben soll.

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Ballon über Bergen
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Der kenianische Landwirt Joseph Nguthari verlangt Schadenersatz von Alphabet. Am letzten Wochenende 2017 war ein stark leuchtender Ballon des Datenkonzerns auf dem Grund des Bauern gelandet. Das hat hunderte Schaulustige angelockt, die Mais und Bohnen zertrampelten und sogar mit Kraftfahrzeugen darüber fuhren. Auch an seinen Khat-Bäumen hätten sie sich bedient, berichtete Nguthari Africanews.

Ein Loon-Ballon wird in Nevada zum Start vorbereitet.

(Bild: Alphabet X)

Der Ballon ist Teil des Project Loon (Projekt Seetaucher). Die Google-Mutter Alphabet möchte eine Ballonreihe rund um den Globus fahren, um aus 20 Kilometern Höhe zu Boden zu funken. Das soll entlegenen Gebieten Internetzugang bescheren. In Kenia läuft seit Juli ein Test mit zehn Ballons. Sie müssen nach einigen Monaten landen. Laut Alphabet war die Landung auf Ngutharis Feld "ein sicherer und langsamer Abstieg".

"Google-Experten, die das Gerät eingesammelt haben, haben sich nicht darum gekümmert, den Schaden auf meinem Feld und jenen von Nachbarn zu erheben", bedauerte der Landwirt. Nun sollen Fachleute den Schaden bestimmen, damit sein Anwalt Alphabet verklagen kann.

"Der Schaden wurde vergrößert, als Polizisten in die Luft geschossen haben, um die Menge [Schaulustiger] zu verjagen", schilderte Nguthari, "Die Leute sind in alle Richtungen davongerannt und haben meine Feldfrüchte zerstört. Auch mein Landarbeiter hat mir an dem Tag gekündigt."

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heise online hat Alphabet um Stellungnahme gebeten. (ds)