Apple: iCloud-Daten liegen auch auf Google-Servern

Der iPhone-Konzern hat bestätigt, dass für die Speicherung von Nutzerdaten auch auf Googles Cloud-Plattform zurückgegriffen wird. Mit dem Bau eigener Rechenzentren kommt Apple nur langsam voran.

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Für iCloud muss Apple weiterhin auf Server von Dritt-Unternehmen zurückgreifen: Zur Speicherung von Nutzerdaten kommen auch Cloud-Speicherdienste von Drittanbietern “wie [Amazon] S3 und Google Cloud Platform” zum Einsatz, erklärt das Unternehmen in einer überarbeiteten Fassung des regelmäßig aktualisierten iOS-Security-Guide.

Jede von Nutzern hochgeladene Datei werde in Teile zerlegt, die von “iCloud mit AES-128 und einem SHA- 256 Schlüssel, der von den Inhalten der einzelnen Teile abgeleitet wird, verschlüsselt werden”, wie das Unternehmen ausführt. Schlüssel und Metadaten hinterlege man im iCloud-Account des Nutzers. Die verschlüsselten Dateiteile werden dann auf Cloud-Diensten anderer Anbieter gelagert, “ohne Informationen, über die der Benutzer identifiziert werden kann”, wie Apple betont.

Dass Apple auf Cloud-Plattformen von Dritten ausweichen muss, ist seit längerem bekannt, bislang verwies der Konzern in dem Whitepaper auf Amazon S3 sowie Azure. Die Aufführung von Microsofts Cloud-Plattform wurde inzwischen aber gestrichen – und durch Google ersetzt.

Apple will auch in Dänemark ein Rechenzentrum eröffnen.

(Bild: Apple)

Nutzer können in iCloud unter anderem Fotos, Dokumente, Kontakte und Kalender speichern, die darüber auch zwischen den Geräten abgeglichen werden. iPhone und iPad legen standardmäßig zudem komplette Backups in iCloud ab. Für viele der Daten hat Apple den Schlüssel und kann diese auf Anfrage von staatlichen Stellen auch herausgeben. Manche Dienste wie der iCloud-Schlüsselbund sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt und sollten so auch von Apple selbst nicht eingesehen werden können.

Apples Rückgriff auf Google-Server wird schon länger vermutet: Vor zwei Jahren gab es einen Bericht, Apple habe einen Vertrag über Cloud-Computing-Leistungen im Wert von 400 Millionen bis 600 Millionen US-Dollar mit dem Konkurrenten abgeschlossen hat.

Der iPhone-Hersteller will zugleich die eigene Infrastruktur mit Milliardeninvestitionen ausbauen und auch außerhalb der USA erste Serverfarmen errichten: Eigentlich sollten schon 2017 die ersten europäischen Rechenzentren in Dänemark und Irland ans Netz gehen. Unter anderem wegen Anwohnerprotesten verzögerten sich die Projekte aber, voraussichtlich sind diese Serverfarmen frühestens 2019 einsatzbereit.

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(lbe)