KI-Entwicklerkit für Edge-IoT mit Intel-Technik

Die Macher der x86-Entwicklerboards UP und UP² kündigen einen Bausatz für ein lüftlerloses Edge-IoT-System mit dem KI-Coprozessor Movidius Myriad 2 und dem FPGA Cyclone 10 GX von Intel/Altera an.

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AAEON UP Core Plus mit Kühlkörper und Erweiterung UP Net Plus

AAEON UP Core Plus mit Kühlkörper und Erweiterung UP Net Plus

(Bild: AAEON)

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Auf der Fachmesse Embedded World zeigt die Asus-Tochterfirma AAEON ein Entwickler-Kit für Edge-IoT-Systeme mit KI-Funktionen und programmierbarem Hardware-Chip (FPGA). Das Basismodul gehört zur Familie der UP-Boards mit sparsamen System-on-Chip-(SoC-)Prozessoren der Intel-Atom-Familie. Auf dem UP Core Plus sitzt ein Apollo-Lake-SoC mit zwei oder vier x86-64-Kernen, also ein Atom x5-E3940, Atom x7-E3950, Celeron N3350 oder Pentium Silver N4200. Dazu kommen 2 bis 8 GByte aufgelötetes DDR4L-SDRAM und 32 bis 64 GByte eMMC-Flash. Ein WLAN-Adapter (802.11ac mit zwei Streams) inklusive Bluetooth 4.2 ist aufgelötet.

Als Schnittstellen stehen unter anderem DisplayPort (DP), eDP, USB 3.0, MIPI-CSI und zwei Docking-Stecker mit je 100 Kontakten bereit. An letztere docken die Erweiterungskarten UP AI Plus mit FPGA und UP Net Plus mit vier Gigabit-Ethernet-Chips (Intel I211-AT) an. Jede dieser Karten besitzt wiederum eine Fassung für eine PCI Express Mini Card (mini-PCIe) und kann beispielsweise das Modul UP AI Core aufnehmen.

AAEON UP Core Plus und Erweiterungen (4 Bilder)

AAEON UP Core Plus ohne Kühler
(Bild: AAEON)

Letzteres ist mit dem KI-Beschleuniger Myriad 2 der Intel-Tochter Movidius bestückt; er ist vor allem für die Verarbeitung von Videodatenströmen gedacht und kommt etwa in Drohnen von DJI zum Einsatz, aber auch auf dem etwa 80 Euro teuren USB-Stick Movidius Neural Compute Stick. Das UP AI Core kann man für knapp 70 US-Dollar im UP-Shop vorbestellen.

Zum UP AI Plus sind noch keine Preise bekannt. Es ist mit einem Cyclone GX 10 672 mit 105.000, 150.000 oder 220.000 logischen Elementen bestückt sowie mit 2 GByte eigenem DDR3L-SDRAM und 512 MByte SPI-Flash. Das UP AI Plus hat eigene Schnittstellen wie Gigabit Ethernet, USB 3.0 und einen HDMI-Eingang.

Auch zum UP Net Plus gibt es noch keine Preisangabe; das Modul stellt außer den vier GE-Ports und dem Mini-PCIe-Slot auch eine SIM-Fassung und einen SATA-Port bereit.

Das UP Core Plus läuft unter Linux (Ubuntu, Debian, Yocto), Windows 10 (auch IoT Core) oder Android 6.0.

Die Entwicklungsumgebung für UP AI Core beziehungsweise den Movidius Neural Compute Stick verlangt derzeit Ubuntu 16.04. Der Stick läuft aber etwa auch an einem Raspberry Pi 3.

Der UP AI Plus mit Cyclone-FPGA lässt sich unter Windows 10, Ubuntu und Yocto Linux nutzen, aber man braucht auch passende Treiber für die jeweils programmierte Hardware-Funktion. (ciw)