Spiele-Engine Unity 2018.1 erlaubt dynamische Render-Auflösung auf PS4

Der Scriptable Render Pipeline ermöglicht das Steuern des Renderings über C#-Skripte. Zwei vorgefertigte Pipelines sind einerseits auf Highend-Plattformen und andererseits auf mobile Endgeräte und XR-Anwendungen ausgelegt.

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Spiele-Engine: Unity 2018.1 gibt Entwicklern Zugriff auf die Rendering-Pipeline

(Bild: Unity)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Unity hat Version 2018.1 der gleichnamigen Spieleengine veröffentlicht. Damit hält die im März auf der Game Developer Conference in San Francisco angekündigte Scriptable Render Pipeline (SRP) Einzug in die Software, die Entwicklern den Eingriff in den Rendering-Prozess gibt. Außerdem lässt sich nun auch auf der PS4 die dynamische Auflösung nutzen, die es seit Unity 2017.3 bereits für die XBox One gibt, und die eine dynamische Anpassung der Auflösung ermöglicht.

Die SRP bietet eine verhältnismäßig einfache Steuerungsmöglichkeit für den Rendering-Prozess über in C# verfasste Skripte. Einfach bezieht sich dabei auf die Zugriffsmöglichkeiten, jedoch erfordert das Steuern ein gutes Verständnis des Renderings. Ein auf GitHub verfügbares Demoprojekt soll Entwicklern den Einstieg erleichtern.

Die Pipeline besteht aus den drei groben Ablaufblöcken Culling, also der Auswahl der sichtbaren beziehungsweise dem Verwerfen der nicht sichtbaren Objekte, dem eigentlichen Rendern der Objekte sowie dem Postprocessing. Darüber hinaus lassen sich einzelne Unterprozesse der Blöcke steuern.

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Unity bietet zwei vorgefertigte, aber anpassbare Rendering-Pipelines, die wie die SRP aktuell noch Preview-Status haben. Die High Definition Render Pipeline (HD RP) ist auf die Plattformen PC ab DX11, PS4, XBox One und das Rendern auf Metal und Vulkan ausgelegt. Sie bietet unterschiedliche Beleuchtungseffekte inklusive Volumetric Lighting – Letzteres befindet sich derzeit aber noch in Entwicklung.

Als Gegenstück ist die Lightweight Render Pipeline (LW RP) auf mobile Plattformen und performancehungrige Anwendungen beispielsweise für Extended-Reality (XR) ausgelegt. Die LW RP rendert Szenen in einem Durchgang und benötigt aufgrund des eigenen Rendering-Prozesses passende Shader. Unity 2018.1 hat einige vorgefertigte Shader an Bord.

Die LW RP benötigt spezielle Shader.

Die Software bringt zudem eine Reihe von Vorlagen für unterschiedliche Spiele mit, sowohl für die integrierte Rendering-Pipeline als auch auf Basis von der HD RP und der LW RP. Für Letztere bietet Unity auch eine Vorlage für Virtual-Reality-Spiele.

Der neue Shader Graph ist ein grafisches Werkzeug, mit dem Entwickler Shader erstellen können, ohne dass sie dazu Code schreiben müssen. Er bietet ein Graph-Modell, dessen Knoten sich anpassen und verschieben lassen. Entwickler können individuelle Knoten erstellen, die sich im Shader Graph nutzen lassen. Das Tool ist derzeit auf das Zusammenspiel mit der LW RP ausgelegt, soll aber in Kürze auch mit der HD RP funktionieren. Über Erweiterungen lässt es sich mit beliebigen Rendering-Pipelines nutzen.

Unity hat zudem eine neue Version des Post-Processing-Stacks angekündigt, der unter anderem erweiterte XR-Funktionen enthält. Die frische Version soll als Update-Paket für Unity 2018.1 erscheinen.

Die vollständige Liste der zahlreichen Neuerungen von Unity 2018.1 lässt sich dem Blogbeitrag entnehmen. Unity ist für den privaten Gebrauch, Einsteiger und Studenten kostenlos. Die Plus-Version kostet monatlich pro Entwickler 35 US-Dollar, die Pro-Variante 125 US-Dollar. Weitere Informationen finden sich auf der Store-Seite von Unity. (rme)